19.11.12

Klinikclowns feierten „10 bis 12-jähriges“ Jubiläum in Bethanien

Flocke und Schlatke verteilten bunten Kuchen im Krankenhaus

Clown Schlatke singt Lieder zur Ukulele. Im grün gepunkteten Hemd mit gelber Krawatte und braunem Filzhut sieht er nicht aus, wie die Patienten und Besucher, die sich sonst in der Eingangshalle des Krankenhauses Bethanien aufhalten. Neben ihm schneiden derweil Bethanien-Küchenchef Ralph Stamm und Chefarzt Dr. Michael Wallot von der Kinderklinik eine große Sahnetorte mit Clownsgesicht in dicke Stücke. Die werden dann von Clownin Flocke verteilt. Im neonpinken Kleid bietet sie allen ein Kuchenstück, die das Krankenhaus betreten. Fröhliches Lachen und gute Laune überall - so feierten dieser Tage die beiden Klinikclowns Flocke alias Silke Eumann und Schlatke alias Holger Voss ihr „10 bis 12-jähriges“ Jubiläum im Krankenhaus Bethanien.

Zehn bis zwölfjähriges Jubiläum? Welches es denn nun genau sei, werden die Clowns immer wieder gefragt: zehn oder zwölf? Beides, antworten die Clowns und freuen sich kichernd über die verwirrten Gesichter der Leute. Doch dann verraten sie die Auflösung: Seit dem Jahr 2000 kommen die Klinikclowns in die Kinderklinik Bethanien. Das sind zwölf Jahre. Der NRW-weit tätige Verein Clownsvisite gründete sich aber erst zwei Jahre später und feiert daher derzeit sein zehnjähriges Bestehen. „Wir waren schon in Moers aktiv, bevor wir uns als NRW-weiter Verein gründeten“, so die Clowns. Eigentlich gibt es somit zwei Jubiläen, die der Einfachheit halber eben einfach zusammengelegt wurden. Deswegen: zehn bis zwölf.

Wie wichtig die Arbeit der Klinikclowns ist, weiß vor allem das Ärzte- und Pflegeteam. „Die Klinikclowns bringen viel Einfühlungsvermögen für die Kinder mit. So tragen Ärzte, Pfleger und Klinikclowns auf unterschiedliche Weise zur schnelleren Genesung kleiner Patientinnen und Patienten bei“, erläutert Chefarzt Dr. Michael Wallot. Von den Kindern auf der Kinderstation G0 werden die Clownsbesuche jede Woche geradezu herbeigesehnt. „Manchmal brauchen die Kinder einfach jemandem, mit dem sie sich austauschen können, wenn die Eltern mal gerade nicht da sind“, sagt Clown Schlatke. Dabei hilft es dass, das Duo immer als Clownin und als Clown auftritt, um sowohl Jungen als auch Mädchen eine passende Identifikationsfigur zu bieten.

Die Klinikclowns vom Verein Clownsvisite e.V. sind speziell für die Arbeit mit kranken Kindern weitergebildete Berufsschauspieler. „Unser Verein fördert die Aus- und Weiterbildung unserer in ganz Nordrhein-Westfalen tätigen Klinikclowns. Ohne Fachwissen darf man einen solchen sensiblen Job nicht machen“, erklärt Clown Schlatke alias Holger Voss. Clownsvisite e.V.  ist gemeinnützig und finanziert die Clowns-Einsätze in den Kliniken ausschließlich durch Spenden. „Die Unterstützung unserer Arbeit durch die Moerserinnen und Moerser ist jedoch für uns einzigartig. Es gibt treue Spender, die unsere Arbeit in Bethanien seit Jahren finanziell abzusichern helfen."

Vom Foyer des Krankenhauses haben sich Flocke und Schlatke inzwischen auf den Weg zur Station G0 der Kinderklinik gemacht. Dort werden Kusshände an alle und die letzten Kuchenstücke verteilt. Für den sicheren Kuchentransport haben sie einen beim Stationspersonal gemopsten Visitewagen umfunktioniert und mit bunten Luftschlangen und Luftballons dekoriert. Das Gefährt erinnert an einen Karnevalswagen im Miniformat. „Clowns bevorzugen eben einen großen Auftritt mit bleibendem Eindruck“, betonen Flocke und Schlatke während der „Kuchenvisite“ in der Kinderklinik. Auf die Frage, wie lange sie der Kinderklinik noch erhalten bleiben werden, antworteten sie: „Solange die Moerserinnen und Moerser sich weiter für uns einsetzen, hängen wir die Clownsnasen bestimmt nicht an den Nagel“.

 

Pressefoto: Clownstorte für Alle: Anlässlich ihres „10 bis 12-jährigen“ Jubiläums, verteilten die Klinikclowns Flocke alias Silke Eumann (li.) und Schlatke alias Holger Voss (re.) Kuchen und Torte an Patienten und Besucher im Krankenhaus Bethanien. Chefarzt Dr. Michael Wallot von der Kinderklinik (2. v. r.) und Küchenleiter Ralph Stamm (2. v. l.) gratulierten und halfen beim Anschnitt der Torte.