Zertifizierte Inkontinenz Beratungsstelle

Inkontinenz ist recht verbreitet, aber für viele immer noch ein Tabuthema. Mit uns können Sie ganz offen reden, wenn Sie Probleme mit der Kontrolle von Blase oder Darm haben. Die Ärzt:innen in unserer zertifizierten Beratungsstelle sind für Sie da, beraten Sie einfühlsam und kompetent. Nach einer ambulanten Untersuchung besprechen wir mit Ihnen, wie Ihre individuelle Behandlung aussehen kann – immer unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Situation. Dabei haben wir vor allem ein Ziel: dass Sie Ihren Alltag und Ihr Leben genießen.  

Team

Inkontinenz-Beratungsstelle
Zertifikat Frau Schulte-Eversum
Inkontinenz-Beratungsstelle
Zertifikat Dr. med. Almut Raabe

Wenn Frauen ungewollt Urin verlieren oder über typische Senkungsbeschwerden klagen.

Ein Schwerpunkt der Klinik für Gynäkologie & Geburtshilfe ist die Urogynäkologie, die sich mit der Behandlung der weiblichen Harninkontinenz und der Versorgung von Beckenbodenschwächen beschäftigt. Die dafür notwendige Diagnostik in Form der Blasendruckmessung (Urodynamik) erfolgt im Hause. Sämtliche gängigen Operationsverfahren von der sog. TVT-Schlinge bzw. Unterspritzung der Harnröhre bei Stressinkontinenz über konventionelle Raffungen des Beckenbodens bis hin zu modernen Netzoperationen stehen zur Verfügung. Die Behandlung von Dranginkontinenzen mit Botox kann bei entsprechenden Befunden ebenso durchgeführt werden.

Um die komplexen Probleme von betroffenen Frauen zu lösen, arbeitet die Urogynäkologie fachübergreifend mit internen und externen Partner:innen zusammen. Intern mit der Fachklinik für Proktologie, extern u. a. mit niedergelassenen Urolog:innen sowie zertifizierten Beckenbodentrainerinnen und Anbietern von Elektrostimulationsgeräten.

Geburten und Schwangerschaften, schwere körperliche Arbeit, Gewicht, Östrogenmangel und Bindegewebsschwäche sind Ursachen, die zu einer Belastung bzw. Schädigung der Beckenbodenmuskulatur beitragen. Die Folgen, Blasenschwäche oder Harninkontinenz sowie Senkungszustände, sind ein weit verbreitetes Problem; fast 6 Millionen Frauen allein in Deutschland leiden darunter. Trotzdem handelt es sich gerade bei der weiblichen Harninkontinenz noch immer um ein Tabuthema. Viele Frauen meinen, Blasenschwäche und ungewollter Urinverlust seien unvermeidliche Probleme des Älterwerdens. Andere Frauen hoffen, dass die Schwäche nur vorübergehend ist. Die psychische Belastung und die Angst vor Bloßstellung führen häufig dazu, dass Betroffene die Öffentlichkeit zunehmend meiden. Beim Husten, Niesen, Lachen oder beim Heben Urin zu verlieren, empfinden viele Frauen verständlicherweise als peinlich. Zusätzlich lästig und den Alltag sowie die Lebensqualität einschränkend ist es, wenn man ständig „Druck auf der Blase“ verspürt und die Toilette aufsuchen muss.

Lassen Sie sich helfen!

Wir bieten Ihnen ein umfassendes konservatives und operatives Behandlungskonzept von hochspezialisierten Ärzt:innen sowie Therapeut:innen:
 

Konservative Therapien: 

Beckenbodentraining, Verhaltenstherapie, lokale Östrogenisierung, Pessaranpassung, medikamentöse Therapie – in Abstimmung mit den niedergelassenen Frauenärzt:innen

Operative Therapien: 

Schwerpunktmäßig minimal-invasiv (endoskopisch) mit verschiedenen Fixierungsoperationen mit und ohne Erhalt der Gebärmutter, individuell angepasste Harninkontinenzoperationen (TVT, TOT, Kolposuspension nach Burch, periurethrale Bulkamid-Injektion, Botox-Instillation in die Blasenwand).

Es gibt diverse Ursachen für das Vorhandensein einer Stuhlinkontinenz. Betroffen sind Männer wie Frauen. Ziel einer Behandlung ist die deutliche Besserung der Lebensqualität.

Wir bieten Ihnen
 

  • Modernste apparative Diagnostik
  • Ausführliche Beratung, auch Zweitmeinungen

Konservative Therapien:

Ernährungsumstellung zur Stuhlregulation, medikamentöse Stuhlregulation, Führen eines Stuhltagebuches, Beckenbodengymnastik, Gerätetraining des Schließmuskels, Anwendung eines Analtampons, Vorlagennutzung, Verhaltenstraining.

Operative Therapien:

Behebung ursächlicher Befunde (z.B. Anal- und Rectumprolapsoperation), Schließmuskelrekonstruktionen, die Implantation Schließmuskelaugmentierender Prothesen (Gate- und Sphinkeeper®), die Sakrale Neuromodulation mit Implantation eines Schrittmachers, als Ultima Ratio die Anlage eines Kunstafters.

Ein Beckenbodenproblem wird nicht behoben, wenn es totgeschwiegen wird. Jede Frau sollte wissen, dass ungewollter Harnabgang in Stresssituationen (wie etwa Niesen, Husten, Lachen oder körperlichen Anstrengungen), sowie der ständige Drang, eine Toilette aufsuchen zu müssen, nicht normal ist.

  • Insuffizienz
  • Harninkontinenz
  • Senkung von Gebärmutter und Blase
  • Häufige Infektionen
  • Fehlende Kontrolle über Stuhl und Gase
  • Unerfülltes Geschlechtsleben nach Schwangerschaften
  • Verspannter Beckenboden


Diese Probleme können sich aus verschiedenen Gründen nach Schwangerschaften, während der Wechseljahre und im Alter bemerkbar machen. Die Trainingsstunden sowie der Kurs von 10 x 90 Minuten sind methodisch aufgebaut und sollen allen Patientinnen vermitteln, ihren Beckenboden in allen Schichten mit seinen Funktionen kennen und fühlen zu lernen, zu trainieren und natürlichen Belastungen im Alltag entgegenzuwirken.

Mit Wirbelsäulengymnastik und richtiger Haltung wird der Rücken geschult und somit die Bandscheiben und der Beckenboden entlastet. Es soll außerdem die Wichtigkeit des täglichen Trainings verinnerlicht werden, um das Ziel der Leistungs- und Belastungsfähigkeit erreichen zu können. So kann oft eine Operation vermieden, oder wenn notwendig, das Ergebnis postoperativ langfristig erhalten werden.

  • Architektur des Beckenbodens und sein Energiepotential
  • Körperliche und seelische Stabilität vermitteln und entwickeln
  • Rückenschule und Wirbelsäulengymnastik, um Druck auf den Beckenboden zu vermeiden und die Wirbelsäule zu stärken
  • Raumgefühl und Muskelempfindung, Atmung, Reflexpunkte
  • Venenpumpübungen gegen Druck im Becken und zur Vorbereitung des Trainings
  • Kräftigung des Beckenbodens aller drei Schichten einschließlich der Schließmuskeln
  • Pumpübungen zur guten Durchblutung (Elastizität)
  • Bauchpresse kennen und vermeiden lernen, bzw. entgegenwirken zum Schutz bei Stress (Tragen, Heben, Drücken, Husten, Niesen, Lachen)
  • Aufklärung über Ernährungsgewohnheiten und Verdauung
  • Aufklärung zur richtigen Entleerung der Blase
  • Mentaltraining und andere Entspannungstechniken
  • Hausaufgaben ausführen
  • Erfolgsbeurteilung nach einigen Trainingswochen durch Selbst- oder Partnerkontrolle und Ihrer gynäkologischen Praxis


Nach Abschluss dieses Kurses besteht die Möglichkeit in unserem Aufbaukurs den erreichten Erfolg beizubehalten und zu intensivieren.
Kursgebühren: 75 Euro (10 x 90 Minuten)
Der Kurs wird von den meisten Krankenkassen ganz oder teilweise erstattet. Parkgebühren entfallen, Sie erhalten Ausfahr-Tickets bei den Kursstunden.

Die aktuellen Kurstermine erfahren Sie in der Bethanien-Elternschule

Die Ursachen für Blasenschwäche und Harninkontinenz sind vielfältig. Die Erschlaffung des Bindegewebes, eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur sowie die Senkung von Scheide, Gebärmutter und Blase können zu einer Blasen- und Beckenbodenschwäche führen. Zusätzliche Risikofaktoren sind Hormonmangel in den Wechseljahren, Übergewicht, schwere körperliche Arbeit sowie häufige und komplizierte Geburten.

Diese Faktoren können zu einer Dehnung oder auch zum Abriss der Haltebänder der Harnröhre führen. Das kann dann zu einem schwachen Verschlussmechanismus der Harnblase führen, der sich bei der ärztlichen Untersuchung als Belastungsinkontinenz darstellt.

Eine vergrößerte Gebärmutter, Hormonschwäche, starkes Rauchen, Harnblaseninfektionen oder Infektionen im Genitalbereich können hingegen Ursache für eine Dranginkontinenz sein. Dabei besteht kein zu schwacher, sondern ein überaktiver Harnblasenmuskel.

Es werden Belastungsinkontinenz (= Stressinkontinenz) und Dranginkontinenz (= Reizblase oder übernervöse Blase) unterscheiden. Es kommen auch Kombinationen aus beiden Formen vor, welche dann als Mischkontinenz bezeichnet wird.

Belastungsinkontinenz
Mit 50 Prozent aller Fälle von Blasenschwäche ist dies die häufigste Form der weiblichen Inkontinenz. Betroffene verlieren Urin, wenn eine Erhöhung des Drucks auf den Bauchraum eintritt, beim Anspannen der Bauchmuskeln. Die geschieht zum Beispiel beim Husten, Niesen, Lachen, Joggen, Heben und bei fortgeschrittener Erkrankung auch beim Treppensteigen oder beim Aufstehen aus dem Bett. Typischerweise verliert man eher kleinere, das heißt portionierte Mengen an Urin.

Dranginkontinenz
Häufiger Harndrang, der nicht unterdrückt werden kann ("imperativer Harndrang") ist das Leitsymptom der Dranginkontinenz. Betroffene Frauen suchen überdurchschnittlich oft die Toilette auf, obwohl meist nur wenig Urin entleert wird. Oft geht schon Urin verloren, bevor die Toilette erreicht wird. Etwa 20 Prozent aller inkontinenten Frauen leiden unter einer Dranginkontinenz. Im fortgeschrittenen Stadium entleert sich teilweise die komplette Harnblase wie von selbst, so dass man sich umziehen muss.

Stuhlinkontinenz entspricht der Unfähigkeit, Darminhalt willkürlich zu halten. Hier gibt es verschiedene Ausprägungen, je nachdem, ob Winde, flüssiger oder auch fester Stuhl abgehen. Stuhlinkontinenz wird oft aus Scham lange ertragen und kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Frauen sind häufiger betroffen, doch auch bei Männern kommt Stuhlinkontinenz vor.

Die Ursachen sind vielfältig. Am häufigsten sind Schließmuskel- oder auch Nervenverletzungen während des Geburtsaktes. Diese kommen oft erst im Alter zum Tragen, wenn der sich altersgemäß entwickelnde Gewebeumbau des Schließmuskels sowie eine Schwächung der bandartigen Haltestrukturen des Beckenbodens hinzukommen. Zudem können Operationen, Entzündungen oder Verletzungen im Bereich des Afters, stattgehabte Dickdarmteilentfernungen mit in der Folge aufgetretenen Sensibilitätsstörungen (Rezeptoren der Darmschleimhaut etc.), Nervenschädigung, Medikamente oder innere Erkrankungen ursächlich sein.

Zunächst einmal ist eine gründliche Erhebung der Beschwerden sowie eine Untersuchung des Afterbereiches sinnvoll. Zusätzlich sind oft die Messung der Schließmuskeltätigkeit sowie ein Ultraschall durch den After zur Darstellung der Muskulatur wichtig, um weitere Hinweise auf die Ursache der Inkontinenz zu erhalten.

Grundsätzlich ist bei Stuhlinkontinenz eine Ernährungsumstellung zur Eindickung des Stuhles, gegebenenfalls auch die Anwendung „stopfender“ Medikamente und das Training der vorhandenen Schließ- und Beckenbodenmuskulatur durch Beckenbodengymnastik und Biofeedback sinnvoll. Zudem gibt es, je nach Ursache der Inkontinenz, verschiedene operative Möglichkeiten. Hierunter fallen die Schließmuskelrekonstruktion, Muskel“ersatz“verfahren, die Implantation eines Schrittmachers (Sakrale Nervenstimulation), das Einbringen von Schließmuskel-unterfütternden Implantaten (Gatekeeper, Sphinkeeper) und in letzter Konsequenz die Anlage eines künstlichen Darmausganges.

 

Medizinisch „normal“ ist ein Stuhlgang 3x täglich bis 3x pro Woche. Wichtiger als die Frequenz ist die Stuhlbeschaffenheit, die Konsistenz des Stuhlganges. Ist er zu hart, müssen Sie stark pressen. Geschieht dies regelmäßig, erhöht sich das Risiko, eine Hämorrhoidalerkrankung auszubilden oder z.B. eine Analfissur zu erleiden. Ebenso zu vermeiden ist Durchfall, da auch hierdurch anale Beschwerden ausgelöst und unterhalten werden können. Wünschenswert ist eine gut geformte Stuhlsäule, die man ohne zu pressen entleeren und auch problemlos halten kann.

 

Um diese Art der Stuhlsäule zu erreichen, ist bei den meisten Menschen eine ballaststoffhaltige Ernährung mit 25-30g Ballaststoffen pro Tag (bei uns gängig sind eher 15g pro Tag) und das Trinken von etwa 2 Litern Flüssigkeit täglich hilfreich. Regelmäßige körperliche Aktivität ist außerdem für eine gute Verdauung unterstützend.

Für Veränderungen des Stuhlverhaltens können verschiedenste Ursachen gefunden werden. Ändert sich Ihr Ernährungsverhalten bzw. die von Ihnen täglich aufgenommene Flüssigkeitsmenge, zum Beispiel während einer Diät, auf Reisen oder im Rahmen einer Schwangerschaft, ändert sich auch die Stuhlbeschaffenheit. Darmtumore werden häufig durch Wechsel von Durchfall und Verstopfung auffällig. Ebenso kann es medikamentös bedingt zu Veränderungen des Stuhlganges und insbesondere der Darmtätigkeit kommen. Hier sind beispielhaft Antidepressiva, Schmerzmittel, Entwässerungstabletten, Psychopharmaka oder die übermäßige Anwendung von Abführmitteln zu nennen. Des Weiteren können Erkrankungen wie Parkinson, Multiple Sklerose oder ein Lupus erythematodes Darmträgheit bedingen. Auch Stress beeinflusst die Stuhlregulation. Sprichworte wie „aus Angst macht man sich in die Hose“ kommen nicht von ungefähr.

Pressemitteilungen

Bethanien-Blog

Veranstaltungen