Im Krankenhaus Bethanien hilft das Enuresis-Team der Kinderklinik jungen Patient:innen Harninkontinenz in den Griff zu bekommen.
Was für die meisten Menschen selbstverständlich ist, stellt für viele Kinder eine große Herausforderung dar: Die Kontrolle über die eigene Blase – ein hochkomplexer und auch sehr sensibler Reifungsprozess. In den ersten Lebensjahren völlig normal, wird das Einnässen im Laufe der Kleinkindzeit irgendwann von einem altersgerechten zu einem pathologischen Phänomen. Spätestens dann sollten Eltern von betroffenen Kindern eine spezielle Einnäss-Sprechstunde für Kinder, die von einer bzw. einem ausgebildeten Urotherapeut:in an einer Kinderklinik begleitet wird, aufsuchen.
Der Zeitpunkt für eine solche Therapie ist für jedes Kind individuell zu bestimmen. Jedoch gilt: Die Diagnose Harninkontinenz bei Kindern ist dann gerechtfertigt, wenn ein Kind nach dem 6. Geburtstag tagsüber im Wachzustand und/oder im Schlaf unfreiwillig sowie unkontrolliert Urin verliert. Ursache dafür ist nur sehr selten eine organische Erkrankung. Inkontinenz ist eine komplexe Wechselwirkung von körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren, in der auch gesellschaftliche und familiäre Wertungen eine bedeutsame Rolle spielen.
Im Rahmen unserer Urotherapie verpflichten wir uns den Leitlinien der Konsensusgruppe Kontinenzschulung (KgKs) zu einer behutsamen und nicht-invasiven Diagnostik sowie zu einer kind- und familiengerechten Behandlung. In unserer Sprechstunde erklären wir Kindern, was Harninkontinenz bedeutet und sprechen mit ihnen über die Ziele der Behandlung. So schaffen wir von Anfang an Vertrauen bei einem oft sehr schambehafteten Thema. Als speziell ausgebildetes Team begleiten wir Familien bis zur vollendeten Trockenheit unserer jungen Patient:innen. Damit auch für sie die Kontrolle über die eigene Blase irgendwann selbstverständlich ist.
Kontakt
Enuresis-Ambulanz der Kinderklinik Bethanien
Tel.: 02841/200-2302
E-Mail: silvana.solinas@bethanienmoers.de