14.02.24

„Eine Krebserkrankung ist nicht im Alleingang zu managen.“

Onkologische Praxis Moers bezieht neue Räumlichkeiten am Standort Bethanien

Bereits seit 2011 ist die Onkologische Praxis Moers Kooperationspartner auf dem Campus der Stiftung Bethanien Moers. Mit der Eröffnung des neuen Gesundheitszentrums profitiert die Praxis unter anderem von modernen Räumlichkeiten, die mehr Kapazitäten für die Patientenversorgung am Standort Bethanien bieten.  

Breites Leistungsspektrum und enge Zusammenarbeit

Das vierköpfige Ärzteteam der Onkologischen Praxis Moers rund um Dr. med. Jörg Wiegand, PD Dr. med. Peter Liebisch, Dr. med. Christian Mattonet und Dr. med. Curd-David Badrakhan ist auf Erkrankungen im Bereich der Hämatologie und der internistischen Onkologie spezialisiert. Bei ihrer Arbeit geht es unter anderem um die Diagnostik, Therapie und Nachsorge gutartiger und bösartiger Erkrankungen des blutbildenden und lymphatischen Systems sowie bösartiger Tumore. „Die Vorstellung in der Bevölkerung darüber, was wir hier tun, unterscheidet sich oft von dem, was wir tatsächlich machen. Unser Spektrum ist viel breiter als die meisten Menschen denken“, erklärt Dr. Mattonet. Zu den sogenannten medikamentösen tumorspezifischen Therapien, die die Praxis anbietet, gehören zum Beispiel die Therapie mit Zytostatika (klassische „Chemotherapie“), Antikörpertherapien, Immuntherapien oder die orale Tumortherapie in Tablettenform. Treten hierunter Nebenwirkungen, wie beispielsweise Übelkeit und Erbrechen, Infektionen und andere unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Verlauf einer Krebsbehandlung auf, werden diese von den Expert:innen der Praxis im Rahmen der Komplikationsbehandlung behandelt.  

Genauso gehört die palliativmedizinische Versorgung neben der „klassischen“ Versorgung von Krebspatient:innen zum Leistungsportfolio. Darüber hinaus ist die Onkologische Praxis fester Bestandteil der Versorgungsstruktur, wenn es um die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Bethanien geht. Ebenso nimmt sie an Tumorkonferenzen des Krankenhauses teil. Bei diesen wird mit allen notwendigen Abteilungen und Disziplinen über Diagnosen und konkrete Therapiekonzepte für Patient:innen gesprochen. Des Weiteren ist das Ärzteteam ein wichtiger Kooperationspartner bei der Zentrumsarbeit. Hierzu zählen das Lungenkrebszentrum, das Viszeralonkologische Zentrum, bestehend aus Darmzentrum und Pankreaskrebszentrum, das Brustzentrum und das Gynäkologische Zentrum am Krankenhaus Bethanien Moers. Denn „eine Krebsbehandlung ist nicht im Alleingang zu managen“, betonen die Spezialisten. Die Onkologie zeichne sich durch intensive Netzwerkarbeit, hohe Interdisziplinarität und Multiprofessionalität aus. Bezogen auf den Standort Bethanien erläutert PD Dr. Liebisch: „Durch die unmittelbare Nähe zum Krankenhaus ist unsere enge Zusammenarbeit hier am Standort von kurzen Wegen geprägt. Man kann Dinge schnell klären und sich absprechen. Es herrschen eine hohe Kollegialität und großes Teamdenken. Das ermöglicht uns, unsere Arbeit besonders gut zu machen.“ Eine Besonderheit sei, dass die Onkologische Praxis direkt an das Krankenhaus Bethanien, beispielsweise zu radiologischen Untersuchungen (Röntgen, CT, MRT) überweisen dürfe. Gleichzeitig habe man mit den Expert:innen des Krankenhauses ein Sicherheits- und Rettungsnetz, wenn Patient:innen intensiv behandelt werden müssten oder auch einmal in kritische Situationen kommen würden. Gemeinsam könne man neue Wege in der Behandlung gehen, so auch im Rahmen von klinischen Studien.

Mehr Möglichkeiten und Vorteile für Patient:innen

Die neuen Räumlichkeiten im Gesundheitszentrum Bethanien bieten in erster Linie den Patient:innen der Onkologischen Praxis Moers Vorteile. „Die Praxisfläche hat sich im Gegensatz zu vorher verdoppelt. Die hellen, freundlichen Räume in ruhiger Atmosphäre sind ein großes Plus für das Wohlbefinden unserer Patientinnen und Patienten“, beschreibt Dr. Wiegand die neuen Gegebenheiten. Die modernausgestattete Praxis bringe außerdem erweiterte Kapazitäten und Möglichkeiten mit sich, um so mehr Patient:innen behandeln zu können. Diese würden vor allem die Kontinuität in der Betreuung schätzen. In der Onkologischen Praxis Moers ist jeder bzw. jede Patient:in einem Arzt zugeordnet und das von Anfang an. „Wir bemühen uns um einen ganzheitlichen Therapieansatz – und können so ganz früh den Patientinnen und Patienten neben der medizinischen zum Beispiel auch psychosoziale Unterstützung anbieten. Das schließt ebenso die Familien und Zugehörigen ein“, ergänzt Dr. Badrakhan.

Patient:innen kommen im Wesentlichen auf zwei unterschiedlichen Wegen zur Onkologischen Praxis Moers. Hat der bzw. die Hausärzt:in einen Verdacht, der aus hämatologischer oder onkologischer Perspektive überprüft werden sollte, überweist er den bzw. die Betroffene zur Onkologischen Praxis. Sollte sich der Verdacht bestätigen, kümmern sich die Experten um die konkrete Diagnosestellung und die Erstellung eines geeigneten Therapieplans. Ebenso kann beispielsweise das Krankenhaus Bethanien einen bzw. eine Patient:in mit bereits gestellter Diagnose und einem Therapiekonzept zur weiteren Behandlung zur Onkologischen Praxis Moers überweisen. Liegt eine Krebserkrankung vor, wird diese mit einer geeigneten Therapie behandelt. Ziel sei es, die Krebserkrankung entweder zu heilen oder die Patient:innen dabei zu unterstützen, noch lange mit einer Tumorerkrankung zu leben.

„Mittlerweile haben sich die Zeiten geändert: Die Grenzen zwischen den Begriffen ‚Heilung‘ und ‚in Remission‘, also das zurückdrängen des Tumors mit Nachlassen von Krankheitssymptomen, jedoch ohne Erreichen der Genesung, verschwimmen immer mehr. Viele nicht heilbare Krebserkrankungen lassen sich heutzutage so gut einstellen, dass Menschen noch jahrelang leben können,“ beschreiben die Spezialisten die aktuelle Entwicklung.  

PRESSEFOTO

Das Ärzteteam der Onkologischen Praxis Moers in den neuen Räumlichkeiten am Standort Bethanien.