Der Neubau der Pflegefachschule der Bethanien Akademie Moers ist feierlich eröffnet. In einer Feierstunde sprach auch Karl-Josef Laumann, Minister für Gesundheit, Arbeit und Soziales in Nordrhein-Westfalen zu den Gästen. „Ich möchte gute Rahmenbedingungen für die Ausbildung der Pflegeberufe schaffen. Dafür ist im Haushaltsplan Budget eingerechnet. Mit dem geförderten Geld ist genau das an diesem Standort in Moers umgesetzt worden“, erklärte Minister Laumann. Denn die Stiftung Bethanien erhielt zum Bau des Gebäudes eine Einzelförderung vom Land NRW.
„Ich bin stolz, dass wir es geschafft haben, das Gebäude in dieser kurzen Zeit fertiggestellt zu haben“, erklärte Dr. Ralf Engels, Vorstand der Stiftung Bethanien Moers. Denn nur drei Jahre nach Eingang des Förderbescheids der Landesregierung fand nun die Eröffnung der neuen Räumlichkeiten an der Bethanienstraße 15 statt. Der Dank des Vorstandes richtete sich an die Landesregierung, die Stadtverwaltung, Beteiligte der Baufirmen, die Kooperationsparter:innen, Verbundpartner:innen und an die Mitarbeiter:innen der Stiftung Bethanien.
Krankenhausseelsorgerin Anke Prumbaum gab der Eröffnung einen geistlichen Impuls. Sie legte den Fokus der Ausbildung neben dem fachlichen Wissen auf das Zwischenmenschliche. „Pflege ist ein wir, ein Du und ich. Dabei treten Menschen immer in Kontakt miteinander“, so Prumbaum. Den Auszubildenden bieten die neuen Räume Möglichkeiten für den direkten Austausch: untereinander, mit Dozent:innen, Lehrkräften und Kolleg:innen.
„Ich kann aus voller Überzeugung sagen: Ja, wir sind hier am richtigen Ort angekommen“, so signalisierte Markus Schroller, Leitung der Bethanien Akademie, seine Zufriedenheit weiter: „Das Haus ist für Bildung gebaut und wir werden es mit Leben füllen.“ Auf vier Etagen auf insgesamt 1.600 Quadratmetern finden nun zehn Klassenräume, Besprechungsräume, flexible Lernbereiche, eine Bibliothek, Räume für die Verwaltung der Bethanien Akademie und drei Skills Labs Platz. „Praktische Pflegehandlungen können hier trainiert und besondere Pflegesituationen simuliert werden, um das richtige Handeln in einem gesicherten Rahmen zu erlernen“, so Schroller.
„Ich freue mich, diese Einrichtung in unserer Stadt vorzufinden“, erklärte Bürgermeister Christoph Fleischhauer: „Wir alle kommen sicherlich einmal in die Situation, auf Pflegefachkräfte angewiesen zu sein. Dies ist ein Ort, wo eben diese gut ausgebildet werden können.“
Minister Laumann sieht das Gesundheitssystem aktuell im Wandel. Durch gesellschaftliche strukturelle Veränderungen und politische Entscheidungen verändere sich Anspruch an Institutionen und Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen. So habe sich nicht nur das Berufsbild einer Pflegefachfrau bzw. eines Pflegefachmannes geändert, sondern auch das Selbstverständnis der Pflegefachkräfte. „Wichtig ist, dass Sie zu selbstbewussten Fachleuten ausgebildet werden“, erklärte Minister Laumann den anwesenden Auszubildenden.
„Wir freuen uns, dass sich weiterhin so viele junge Menschen nach der Schule für eine Ausbildung in einem Pflegeberuf entscheiden“, so Minister Laumann. Die Probleme des Gesundheitswesens ließen sich nicht allein auf die finanzielle Lage von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zurückführen, das Hauptproblem, so Minister Laumann, sei der Fachkräftemangel. Dem versucht die Stiftung Bethanien durch eigens ausgebildete Pflegefachkräfte entgegenzuwirken, denn mit Einzug in die neuen Räume erweitert die seit 82 Jahren bestehende Pflegefachschule ihre Ausbildungsplätze von 200 auf bis zu 420 Plätze.
Auch Minister Laumann legte bei seinen Abschiedsworten den Fokus auf die Menschlichkeit: „Ich möchte nicht, dass Krankenhäuser ein Markt sind, denn Patientinnen und Patienten sind keine Kunden. Es sind immer noch hilfesuchende Menschen, die genauso behandelt werden möchten.“