17.11.22

Plötzlich Vater eines Frühgeborenen

Eric Bretten aus Rheurdt wurde am 8. November Vater eines Jungen. Karlo kam zwölf Wochen zu früh und wog etwas mehr als 1.000 Gramm.

Zu früh, zu leicht und ausgesprochen plötzlich kam der kleine Karlo Bretten am 8. November im Krankenhaus Bethanien Moers auf die Welt. Gerade mal 1.160 Gramm wog der kleine Junge bei seiner Geburt, die zwölf Wochen vor dem errechneten Geburtsdatum die Eltern Katrin und Eric Bretten regelrecht überrumpelte. Karlo ist eines von zahlreichen Frühgeborenen, die im Krankenhaus Bethanien jährlich auf die Welt kommen. „Im vergangenen Jahr waren es 187 Frühgeborene und 29 extrem Frühgeborene, die bei uns das Licht der Welt erblickt haben“, erklärt Dr. Gündüz Selcan, Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Leiter der Frühgeborenenintensivstation. „Für uns ist es etwas Alltägliches, aber dennoch Individuelles, Frühgeborene beim Start ins Leben zu begleiten. Für die Eltern ist es immer eine Ausnahmesituation“, erklärt Petra Hübbers, Stationsleitung der Frühgeborenenintensivstation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Bethanien. Anlässlich des Weltfrühgeborenentages am 17. November rückt die Stiftung Bethanien das Thema am Beispiel der Familie Bretten in den Fokus, um auf die Belange der Frühgeborenenmedizin aufmerksam zu machen.

Eric Bretten möchte mit seiner Geschichte als junger Vater eines Frühgeborenen anderen Vätern Mut machen: Anders als andere Frühgeborene machte sich Karlo ohne Vorankündigung auf den Weg. Mutter Katrin verspürte zwei Tage vor der Geburt Unwohlsein bis hin zu Sichtfeldeinschränkungen. „Nach einer kurzen Recherche im Internet und einem Gespräch mit unserer Hebamme war uns klar, dass wir ein Krankenhaus mit Kinderklinik aufsuchen sollten. So führte unser Weg ins Krankenhaus Bethanien“, erzählt Bretten. Im Krankenhaus stellten die  Ärzt:innen bei seiner schwangeren Ehefrau eine Schwangerschaftsvergiftung fest. Ihr ging es immer schlechter. Das Team der Frauenklinik fasste den Entschluss, nicht länger zu warten und das Kind per Kaiserschnitt zu holen. Nach der Geburt verbrachte Mutter Katrin die erste Zeit auf der Intensivstation, Karlo auf der Frühgeborenenintensivstation – eine Situation, mit der Vater Eric nicht rechnen konnte und die ihn vor eine große Aufgabe stellte. „Ich konnte nichts zur Situation beitragen, war allein mit meinen Emotionen und konnte weder meiner Frau noch meinem Kind helfen“, beschreibt er seine Situation.

Der Anblick des kleinen Karlo, angeschlossen an lebenserhaltende Maschinen, löste beim jungen Vater Ängste aus. Dazu kam die Sorge um Ehefrau Katrin. Dutzende Fragen beschäftigten Eric Bretten: Wie sollte es zuhause weitergehen? Wie sollte er über seine Erfahrungen mit seiner Familie sprechen? Wie geht es in den nächsten Tagen weiter? Und wie sollte er als Berufstätiger die täglichen Besuche im Krankenhaus organisieren? Was ihm Mut gegeben hat: Die Ruhe und Sicherheit, die das Ärzte- und Pflegeteam ihm vermittelt haben. „Ich kann anderen Vätern in so einer Situation nur dringend empfehlen, Hilfe anzunehmen und den Expertinnen und Experten im Krankenhaus Vertrauen zu schenken“, sagt er. Die plötzliche Geburt von Karlo ging gut aus: Ehefrau Katrin erholte sich gut. Beide Eltern können sich jetzt gemeinsam auf die Entwicklung ihres Babys konzentrieren. Das Team der Frühgeborenenintensivstation bleibt wie auch mit manch anderen Familien, die sie begleitet haben, in Kontakt.

Pressefoto

Eric und Katrin Bretten können sich nun voll auf die Entwicklung ihres Sohnes Karlo

konzentrieren. Petra Hübbers, Stationsleitung der Frühgeborenenintensivstation und Dr.

Gündüz Selcan, Oberarzt der Klinik für Kinder- & Jugendmedizin, unterstützen die Eltern dabei.

(v. l.)