20.11.19

Welt-Frühgeborenen-Tag im Bethanien

Zahlreiche Eltern kamen mit ihren Kindern bei Veranstaltung der Stiftung zusammen

Jedes 8. Kind in Deutschland kommt zu früh zur Welt. Damit machen Frühgeborene deutschlandweit die größte Kinderpatientengruppe aus. Um auf Risiken und Probleme der Entwicklung von zu früh Geborenen aufmerksam zu machen, finden weltweit jedes Jahr am 17. November Veranstaltungen rund um das Thema Frühgeborene statt. Auch im Krankenhaus Bethanien kamen Ärzte und Pflegerinnen mit Eltern und ihren Kindern, die in dem Level 1 zertifizierten Perinatalzentrum als Frühgeborene entbunden wurden, zusammen, um sich über die Entwicklungen ihrer Kinder auszutauschen.

Dabei ist es Dr. Michael Wallot, Chefarzt der Kinderklinik, besonders wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass die Entwicklung von Frühgeborenen entgegen vieler Befürchtungen in den meisten Fällen sehr gut verläuft. Prinzipiell gilt das Motto: Mit jedem Tag mehr, den das Kind im Mutterleib gewinnt, steigen die Chancen auf eine Entwicklung wie bei reifen Kindern. Damit sind zu früh Geborene, die ohne Komplikationen in einem Perinatalzentrum entbunden werden, meist bei der Einschulung genauso weit entwickelt wie andere Kinder ihres Alters.

Das bestätigte sich für Dr. Wallot auch beim Zusammenkommen mit den Kindern und ihren Eltern. „Besonders gefreut hat mich, dass auch ältere Kinder da waren, deren Entbindung schon länger zurückliegt. Es ist schön zu sehen, wie sie sich entwickeln und es ist für uns ein Zeichen, dass die Eltern mit uns zufrieden und uns immer noch verbunden sind.“ Auch Kinderkrankenschwester Petra Hübbers, die die Veranstaltung im Bethanien organisierte, erfreute sich am Besuch der bekannten Gesichter und betonte die Bedeutung ihres Zusammenkommens. „Der Frühgeborenen-Tag soll weltweit auf die Notwendigkeit einer ortsnahen medizinischen Versorgung von Frühgeborenen aufmerksam machen.“

Als Frühgeborene gelten Kinder, die vor der 38. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Ein optimal abgestimmtes Vorgehen zwischen Geburtshelfer und Kinderarzt im Perinatalzentrum gibt auch sehr kleinen Frühgeborenen (d. h. unter 1500g) beste Startchancen. Die Möglichkeiten der modernen Neugeborenenmedizin sowie entwicklungsfördernde Pflege gemeinsam mit den Eltern lassen auch die sehr unreifen Frühgeborenen mit ihrer Entwicklung im Vergleich zu Gleichaltrigen überwiegend normal abschneiden. In Deutschland werden grundsätzlich Kinder ab der 24. Schwangerschaftswoche behandelt; die Grenze der Überlebensfähigkeit liegt heute im Bereich von etwa 23 Schwangerschaftswochen. Die adäquate Versorgung legt den Grundstein für eine weitere ungestörte Entwicklung von Frühgeborenen. Sie kann ausschließlich in zertifizierten Perinatalzentren gewährleistet werden.

 

Pressefoto: Zum Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November trafen sich frühgeborene Kinder und ihre Familien auf Einladung der Kinderklinik in Bethanien.