20.01.25

„Kleines Wunder“: Erfolgreiche OP eines Patienten mit gedeckt geplatztem Bauchaortenaneurysma

#Teamwork #gemeinsamstärker #Wunder

Dass ein 56-jähriger Patient mit einem gedeckt rupturierten Bauchaortenaneurysma überlebt hat, hat er dem beherzten Eingreifen und der guten Zusammenarbeit von Ärzt:innen unseres Krankenhauses und unseres Nachbarkrankenhauses St. Josef zu verdanken.

Ende November 2024 stellte sich der Patient mit stärksten Schmerzen und dem Verdacht auf eine Nierenkolik in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des St. Josef Krankenhauses vor. Bei einer umgehend erfolgten Ultraschalluntersuchung wurde eine große Aussackung an der Bauchschlagader mit einem umgebenden Bluterguss festgestellt. Bei diesem sogenanntem gedeckt rupturierten Bauchaortenaneurysma handelt es sich um eine geplatzte Aussackung an der Bauchschlagader, bei der die Ausbreitung des Blutes durch Knochen oder umliegendes Gewebe gebremst wird und die umgehend behandelt werden muss. Dies sollte im Krankenhaus Bethanien Moers passieren, das den Patienten zur Operation des Aneurysmas in der Klinik für Gefäßchirurgie & Phlebologie unter Chefarzt Prof. Dr. Bruno Geier übernehmen sollte.

Schockmoment im Schockraum
Doch noch vor dem Transport des 56-jährigen Patienten verschlechterte sich sein Zustand jedoch akut, sodass eine Verlegung nicht mehr möglich war. Im Schockraum des St. Josef Krankenhauses wurde der Patient in Narkose versetzt und der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Josef Krankenhauses, Dr. Marc Renter, nahm noch in der ZNA eine Bauchöffnung vor und legte eine Klemme an die Bauchaorta an, um die Blutung zu stoppen, die durch das rupturierte Aneurysma entstanden war. Dem Team aus Anästhesie, Chirurgie und Zentraler Notaufnahme des St. Josef Krankenhauses gelang es so, den Patienten zu stabilisieren. Parallel wurde Prof. Dr. Geier im Krankenhaus Bethanien als Spezialist für Gefäßchirurgie erneut kontaktiert, mit der Bitte, den Patienten direkt im St. Josef Krankenhaus zu operieren: „Ich habe schnell die entsprechenden Gefäßprothesen organisiert und dann wurde ich auch schon abgeholt. Mit dem Notarzteinsatzfahrzeug der Feuerwehr Moers und Blaulicht ging es rüber ins Nachbarkrankenhaus.“ Prof. Geier erläutert weiter: „Im St. Josef Krankenhaus angekommen, waren sehr viele Menschen in der ZNA, um dem Patienten zu helfen und ihn zu versorgen. Dr. Renter hatte bereits eine Klemme an die Bauchaorta gesetzt, um die Blutung zu stoppen. Mithilfe einer weiteren provisorischen Klemme, die wir gemeinsam setzten, konnte der Patient so weit stabilisiert werden, dass er in den OP gebracht werden konnte.“ Im Operationssaal wurde der 56-Jährige von Prof. Dr. Geier, Dr. Renter und zwei Oberärztinnen der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Josef Krankenhauses erfolgreich operiert. Während des rund zweieinhalbstündigen Eingriffs wurde dem Patienten eine Y-förmige Prothese an der Bauchaorta eingesetzt und dieser anschließend auf die Intensivstation des St. Josef Krankenhauses verbracht.

„Es ist erstaunlich, dass der Patient nach allem, was er mitgemacht hat und nach der Gabe von vielen Blutprodukten so stabil ist“, erklärt Prof. Geier. „Es ist schon ein kleines Wunder, dass er all das gut überstanden hat.

Durch das beherzte und mutige Eingreifen von Dr. Renter und seinem Team und dem Anruf bei uns, konnten wir das gemeinsam meistern – und der Patient überleben.“

Prof. Dr. Bruno Geier, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie & Phlebologie des Krankenhauses Bethanien Moers, und Dr. Marc Renter, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Josef Krankenhauses, operierten einen Patienten mit gedeckt geplatztem Bauchaortenaneurysma erfolgreich.