01.03.21

Von der Kinderklinik über Uganda in die PDL

#Dienstjubiläum #45Jahre #Miteinander

Warum Brigitte Cassel auch nach 45 Dienstjahren noch gerne für die Stiftung Krankenhaus Bethanien Moers arbeitet? – „Weil ich mich hier wohl fühle und das Miteinander unter den Kolleginnen und Kollegen sehr schätze“, verrät die Stellvertretende Pflegedirektorin. Am 01.09.1975 startete die damals 17-Jährige ihre Ausbildung als Kinderkrankenschwester in der Kinderklinik. „An meinen ersten Tag kann ich mich auch heute noch ganz genau erinnern“, schmunzelt sie. „Im karierten Kleidchen brachte man mich in die Kinderklinik, zwei Stunden ließen sie mich alleine zwischen den Kindern. Ich wusste nicht, was ich hier sollte und was ich durfte. Damals dachte ich: ‚Hier bleibe ich nicht lange!‘“ 45 Jahre ist sie geblieben – mit einer Unterbrechung von sieben Monaten, in der sie in Uganda im Notärztekomitee gearbeitet hatte. Nach der Kinderklinik ging es für sie auf die Intensivstation. Von dort aus wechselte sie an ihren aktuellen Arbeitsplatz als Stellvertretende Pflegedirektorin. „Die Aufgaben – früher und heute – sind nicht mehr miteinander zu vergleichen“, verrät die Moerserin. Vieles habe sich schleichend weiterentwickelt: Die Abläufe im Haus hätten sich optimiert und Vieles sei schneller geworden. „Auch die Hierarchien sind nicht mehr vergleichbar. Es ist schön zu sehen, dass sich Chefärzte und Pflegerinnen und Pfleger auf Augenhöhe begegnen. Unsere Stiftung unterscheidet sich da sicherlich von anderen Krankenhäusern. Ich empfinde, dass es hier sehr familiär zugeht.“

Was sie nie vergessen wird? „Parallel zu meiner Arbeit in der Kinderklinik habe ich damals als Nachtwache auf einer chirurgischen Station gearbeitet, auf einer Männerstation. Es war völlig normal, dass dort geraucht, getrunken und gewitzelt wurde. Als junge Frau bin ich manchmal mit hoch rotem Kopf aus diesen Zimmern gekommen. Heute kann ich darüber lachen“, berichtet die 63-Jährige. Dennoch: „Man muss erkennen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um zu gehen. sagt sie. Im September 2022 verlässt Brigitte Cassel – dann nach 46 Jahren – die Stiftung. Ein Ausblick? „Reisen möchte ich. Pilgern auf dem Jakobsweg. Ich möchte nachholen, was in der vergangenen Zeit nicht möglich war.“