16.12.21

Von Tunesien nach Moers ins Bethanien

#Physiotherapie #Traum #Bethanien

Seit ihrer Schulzeit wusste Feriel El Hadj, dass sie eines Tages in Deutschland arbeiten möchte. Die Tunesierin lernte bereits neben der Schule die deutsche Sprache, welche mittlerweile neben Arabisch, Französisch und Englisch die vierte Sprache ist, die sie beherrscht. 2017 besuchte sie schließlich Deutschland und fühlte sich gleich wohl.

El Hadj studierte Physiotherapie in Tunesien auf Französisch, wie es dort so üblich ist. Anschließend arbeitete sie zwei Jahre lang als Physiotherapeutin in einer Privatpraxis.

Am 28. Oktober 2021 erfüllte sich dann der lang ersehnte Traum und die heute 24-Jährige landete in Deutschland. Sie lebt nun im Schwesternwohnheim auf dem Campus Bethanien und fühlt sich hier sehr wohl. Am 2. November startete dann das Abenteuer in der Physiotherapie des Krankenhauses. Bereits am ersten Tag waren alle Kolleg:innen der Abteilung super freundlich und hilfsbereit, erklärt sie. „Ich bin sehr glücklich und dankbar“, so El Hadj über ihr neues Team. Kurz nach ihrem Start ist eine Kollegin beispielsweise mit ihr Shoppen gegangen und hat ihr die Umgebung gezeigt. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal aufwache und mich auf die Arbeit freuen würde. Aber so ist es nun hier jeden Morgen!“

Zweimal wöchentlich fährt sie nach Essen zu ihrem Anpassungslehrgang, um somit in einem Jahr ihre Anerkennung für ihr Studium zu bekommen und dann auch in Deutschland den Titel der Physiotherapeutin tragen zu können. An den anderen drei Nachmittagen unter der Woche besucht sie einen Sprachkurs in der Bethanien Akademie, um ihr Deutsch weiterhin zu verbessern und von Level B2 auf Level C1 zu erhöhen.

Selbstverständlich gibt es auch Unterschiede in ihrer Arbeit als Physiotherapeutin in Tunesien zu ihrer jetzigen Tätigkeit in Deutschland. „So sind die Beschwerden der Patient:innen hier in Deutschland sehr verschieden zu denen in Tunesien“, erklärt El Hadj. Auch die Arbeitszeiten weichen stark von ihren jetzigen ab.

Den Entschluss nach Deutschland zu kommen und die Umsetzung dessen hat El Hadj jedoch nicht alleine gefasst, sondern gemeinsam mit ihrer besten Freundin, die jetzt als Hebamme in Iserlohn arbeitet. An freien Wochenenden besuchen sie sich gegenseitig. Auch viele weitere  Freunde, die in Deutschland leben, trifft sie regelmäßig. „Trotzdem vermisse ich natürlich meine Familie“, versichert sie. Daher telefoniert sie täglich mit ihrem Vater, der in Katar lebt, und auch mit ihrer Mutter und ihrem Bruder, die in Tunesien leben. Allerdings werde das Heimweh, welches sie täglich spürt, durch die vielen, guten Gespräche mit ihren Kolleg:innen geschmälert.