Hernien

Hernienchirurgie – Individuelle Versorgung auf hohem Niveau

Was ist eine Hernie?
Hernien, umgangssprachlich als „Brüche" bezeichnet, entstehen, wenn sich Bauchorgane durch eine Schwachstelle in der Bauchwand oder im Zwerchfell verlagern. Typische Regionen sind die Leiste, der Nabel, frühere Operationsnarben oder das Zwerchfell. Sie können harmlos erscheinen, bergen jedoch das Risiko der Einklemmung – ein potenziell lebensgefährlicher Zustand.

Jährlich werden allein in Deutschland über 350.000 Hernienoperationen durchgeführt – viele davon inzwischen minimal-invasiv.

Von der einfachen Nabelhernie bis zur komplexen Narbenhernie bietet das Krankenhaus Bethanien Moers unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Dirk Bausch eine individuelle, moderne und sichere Versorgung – stationär oder ambulant, offen oder minimal-invasiv. Patient:innen profitieren von höchster chirurgischer Präzision und persönlicher Betreuung – direkt vor Ort in Moers.

Zur Kontaktseite

Nabelhernie

  • Symptome: Vorwölbung am Nabel, Schmerzen insbesondere bei Belastung
  • Risikofaktoren: Übergewicht, Schwangerschaft, Bindegewebsschwäche

Leistenhernie

  • Symptome: Ziehende Schmerzen in der Leiste, besonders beim Husten oder körperlicher Anstrengung
  • Risikofaktoren: Schwangerschaft, männliches Geschlecht, schwaches Bindegewebe

Narbenhernie

  • Symptome: Vorwölbung entlang einer früheren OP-Narbe, lokale Schmerzen
  • Risikofaktoren: Rauchen, Bindegewebsschwäche

Zwerchfellhernie

  • Symptome: Sodbrennen, Druckgefühl im Oberbauch, Schmerzen beim Schlucken
  • Risikofaktoren: Adipositas, Schwangerschaft, anatomische Schwächen, Bindegewebsschwäche

In der spezialisierten Hernien-Sprechstunde erfolgt eine umfassende Voruntersuchung mit:

  • detaillierter Anamnese und klinischer Untersuchung
  • Bildgebung (Ultraschall, ggf. CT)
  • gemeinsamer Planung der Operation inkl. Narkoseform

Minimal-invasive („Schlüsselloch“)-Verfahren

  • TEP (Totale extraperitoneale Plastik): Netzplatzierung ohne Eintritt in die Bauchhöhle – besonders schonend
  • TAPP (Transabdominelle präperitoneale Netzimplantation): Operation über die Bauchhöhle mit Netzplatzierung unter dem Bauchfell
  • eTEP (erweiterte TEP): erweiterte Technik für komplexe Fälle – vergrößertes Operationsfeld außerhalb der Bauchhöhle
  • IPOM (Intraperitoneale Onlay-Mesh-Technik): das Netz wird intraperitoneal (in der Bauchhöhle) aufgelegt – v. a. bei Narbenhernien

Offene Verfahren

  • Sublay: Netzplatzierung unter den Muskelstrukturen, ohne Eindringen in die Bauchhöhle – sehr stabile Technik
  • TAR (Transversus Abdominis Release): spannungsfreier Verschluss bei großen Narbenhernien mit Wiederherstellung der Bauchwandstruktur
  • Lichtenstein: offener Verschluss der Leistenhernie unter Netzverstärkung bei großen Brüchen und Risikofaktoren, die ein schlüssellochchirurgisches Verfahren verhindern

Bei Patient:innen mit einem Zwerchfellbruch (Hiatushernie) können Teile des Magens durch die Zwerchfellöffnung in den Brustkorb gelangen. Hierdurch können Refluxbeschwerden, Druckgefühle und Herzrhythmusstörungen entstehen.

Hiatoplastik

Dabei wird die Zwerchfellöffnung operativ verengt und stabilisiert, um den Magen an seiner physiologischen Position zu halten und das Zwerchfell zu stärken. Dieses Vorgehen ist wichtig, um die Verlagerung des Magens zu verhindern. Bei bestehenden Refluxbeschwerden kann dieses Verfahren ggfs. um eine Fundoplikatio erweitert werden.

Fundoplikatio

Bei der Fundoplikatio wird der obere Teil des Magens (der Fundus) um den unteren Schließmuskel der Speiseröhre gewickelt und dadurch verstärkt. Dies soll den Rückfluss von Magensäure verhindern und die Funktion des unteren Ösophagussphinkters verbessern.

Operationsverfahren

Die Hiatoplastik und Fundoplikatio werden in der Regel minimal-invasiv (laparoskopisch) durchgeführt. Dabei entstehen nur kleine Schnitte, was zu einer schnelleren Genesung und geringeren Schmerzen führt. Die Operation dauert meist etwa ein bis zwei Stunden und erfolgt unter Vollnarkose.

Nicht jede Hernie muss stationär behandelt werden. In unserem operativen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Bethanien führen wir viele kleinere Hernienoperationen (z. B. Leisten- oder Nabelhernien) ambulant durch – in höchster Qualität und mit individueller Nachsorge.

Ihre Vorteile:

  • kein stationärer Aufenthalt
  • kurze Erholungsphase
  • persönliche Nachsorge durch vertraute Ansprechpartner:innen im Krankenhaus

Zertifizierte Qualität

Die Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie am Krankenhaus Bethanien Moers führt das Siegel für „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ der Deutschen Herniengesellschaft (DHG). Diese Auszeichnung unterstreicht die hohe Qualität der Hernienchirurgie, die sowohl im Krankenhaus als auch im MVZ durchgeführt wird.