Magen

Der Magen ist ein hohles, muskulöses Organ, das zwischen der Speiseröhre und einem Abschnitt des Dünndarms liegt. Er besteht aus kräftigem Muskelgewebe, das für die mechanische Zerkleinerung der Nahrung sorgt. Innen ist der Magen mit einer speziellen Schleimhaut ausgekleidet, die ihn vor der aggressiven Magensäure schützt. Im Magen finden die ersten wichtigen Schritte der Verdauung statt, bei denen die Nahrung zerkleinert und mit Magensäure sowie Enzymen vermischt wird, um die Verdauung einzuleiten. Zudem speichert der Magen die Nahrung vorübergehend, sodass sie nach und nach in den Dünndarm abgegeben wird, wo die eigentliche Nährstoffaufnahme erfolgt.

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Magenkrebs

Magenkrebs, auch bekannt als Magenkarzinom, ist die vierthäufigste krebsbedingte Todesursache weltweit. Besonders betroffen sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr, wobei Männer häufiger erkranken als Frauen. Ein großes Problem bei Magenkrebs ist, dass die Symptome oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium auftreten, weshalb die Erkrankung schwer frühzeitig zu erkennen ist. Viele Betroffene bemerken zunächst kaum Beschwerden, was die Diagnose erschwert und die Behandlungsmöglichkeiten einschränkt.

Es gibt verschiedene Arten von Magenkrebs. Etwa 90 bis 95 % der Fälle sind Adenokarzinome, die sich aus den Drüsenzellen in der innersten Magenschleimhaut entwickeln. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Magentumore bösartig sind; es gibt auch gutartige Tumore, die keine Gefahr darstellen und in manchen Fällen sogar keine Behandlung benötigen.

Verschiedene Faktoren können das Risiko für die Entwicklung von Magenkrebs erhöhen:

  • Eine Infektion mit Helicobacter pylori, die oft mit einer chronischen Gastritis einhergeht, gilt als der größte Risikofaktor.
  • Eine Ernährung, die reich an geräucherten, gesalzenen oder eingelegten Lebensmitteln ist, verbunden mit einem niedrigen Obst- und Gemüsekonsum, erhöht das Risiko.
  • Das Alter und das Geschlecht spielen eine Rolle: Männer ab 50 Jahren sind häufiger betroffen.
  • Familiäre Vorbelastung sowie genetische Faktoren, insbesondere bei erblichen Erkrankungen, wie dem Lynch-Syndrom, können das Risiko ebenfalls steigern.

Frühe Anzeichen von Magenkrebs sind meist unspezifisch und treten erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Daher wird die Erkrankung häufig spät entdeckt. Wenn Symptome auftreten, sind sie oft schwer von anderen Beschwerden zu unterscheiden. Zu den häufigsten Anzeichen zählen:

  • Völlegefühl, auch nach kleinen Mahlzeiten
  • Druck- oder Schmerzgefühl im Oberbauch
  • Blähungen
  • Übelkeit und wiederholtes Erbrechen
  • Verlust des Appetits, oft verbunden mit einem unerklärlichen Gewichtsverlust
  • Blut im Stuhl, was auf eine Blutung im Magen hindeuten kann
  • Erbrochenes, das blutig oder kaffeebraun gefärbt ist, was ein ernstzunehmendes Warnzeichen darstellt
  • allgemeine Müdigkeit und Schwäche, die durch Blutverlust entstehen können
  • chronisches Sodbrennen oder gastroösophageale Refluxbeschwerden

In Zusammenarbeit mit der Klinik für Gastroenterologie & Onkologie des Krankenhauses Bethanien Moes werden Erkrankungen des Magens mithilfe modernster Untersuchungsmethoden in HD-Technik präzise diagnostiziert. Diese hochauflösenden Verfahren ermöglichen eine frühzeitige Erkennung und eine genaue Beurteilung des Krankheitsstadiums.

Im Krankenhaus Bethanien Moers werden Krebserkrankungen des Magens nach internationalen Leitlinien und mit den neuesten Diagnoseverfahren untersucht. Dadurch wird sichergestellt, dass Patient:innen eine optimale Betreuung und die bestmögliche Behandlung erhalten.

Die Aussichten auf Heilung bei Magenkrebs hängen stark vom Stadium der Erkrankung sowie von individuellen Faktoren ab, wie dem allgemeinen Gesundheitszustand und Begleiterkrankungen. In der Regel wird Magenkrebs in vier Hauptstadien eingeteilt:

  • Frühes Stadium (Stadium I): Hier beginnt der Krebs meist in der Magenschleimhaut und hat sich noch nicht über den Magen hinaus ausgebreitet. In diesem Stadium sind die Heilungschancen besonders gut, vor allem wenn der Tumor operativ vollständig entfernt werden kann. Frühe Diagnosen sind daher entscheidend für den Behandlungserfolg.
  • Fortgeschrittenes Stadium (Stadium II und III): In diesen Stadien kann sich der Krebs auf benachbarte Gewebe und die Lymphknoten ausdehnen. Die Behandlung umfasst häufig eine Operation in Kombination mit Chemotherapie und eventuell Strahlentherapie. Die Erfolgsaussichten sind in diesem Stadium zwar geringer als im frühen Stadium, aber eine Behandlung kann die Lebensqualität verbessern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
  • Metastasiertes Stadium (Stadium IV): Wenn sich der Krebs auf entfernte Organe wie Leber, Lunge oder andere Körperteile ausgebreitet hat, spricht man von metastasiertem Magenkrebs. In diesem Stadium gilt die Erkrankung meist als fortgeschritten und nicht mehr heilbar. Die Behandlung konzentriert sich dann auf die Linderung der Beschwerden (palliative Therapie), um die Lebensqualität zu verbessern.

Sobald alle Untersuchungsergebnisse vorliegen, wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz die individuell beste Behandlungsmethode festgelegt. Dabei orientieren sich die Fachärzt:innen an den neuesten internationalen Empfehlungen und arbeiten eng zusammen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten.

Zu den Fachbereichen, die an der Behandlung beteiligt sind, zählen Chirurgie, Innere Medizin, Onkologie, Strahlentherapie und weitere Spezialgebiete. Alle erforderlichen Therapien, wie Operationen, Chemotherapie und Strahlentherapie, werden direkt auf dem Campus Bethanien angeboten.

Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Stadium des Tumors, die allgemeine Gesundheit des bzw. der Patient:in sowie mögliche Begleiterkrankungen. In den meisten Fällen erfolgt eine Kombination aus chirurgischen Eingriffen, medikamentöser Therapie und radiologischen Maßnahmen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Die chirurgische Entfernung des Tumors ist oft ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Magenkrebs. Dabei kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, die individuell auf den bzw. die Patient:in abgestimmt werden:

  • Totale Gastrektomie: Bei dieser Methode wird der gesamte Magen entfernt. Sie ist häufig notwendig, wenn der Tumor sich in einem fortgeschrittenen Stadium befindet oder den gesamten Magen betrifft.
  • Partielle Gastrektomie: Hierbei wird nur der von einem Tumor betroffene Teil des Magens entfernt, was vor allem bei Tumoren im frühen Stadium sinnvoll ist. Der verbleibende Magen kann in der Regel weiterhin eine normale Funktion erfüllen, was die Lebensqualität nach der Operation verbessert.
  • Lymphadenektomie: Bei dieser Operation werden auch die benachbarten Lymphknoten entfernt, um sicherzustellen, dass keine Krebszellen in den Lymphknoten vorhanden sind. Das ist wichtig, um die Ausbreitung des Krebses zu verhindern und eine möglichst vollständige Entfernung des Tumors zu gewährleisten.
  • Minimale-invasive Chirurgie: In vielen Fällen kann die Operation auch minimal-invasiv, also schlüssellochchirurgisch, durchgeführt werden. Dabei werden kleine Schnitte gemacht, durch die die Operation erfolgt. Diese Methode hat verschiedene Vorteile, u. a. eine schnellere Genesung, weniger Schmerzen nach der Operation und eine geringere Belastung für den bzw. die Patient:in.

Die Chirurgie bei bösartigen Tumoren des Verdauungstraktes ist ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie. Wann immer es möglich und sinnvoll ist, werden die Eingriffe mithilfe der Schlüssellochtechnik durchgeführt, um die Belastung für den bzw. die Patient:in zu minimieren.

Die Entscheidung für die passende chirurgische Technik hängt von mehreren Faktoren ab: Dazu zählen die Größe und Lage des Tumors, das Stadium der Erkrankung sowie die allgemeine Gesundheit des bzw. der Patient:in. Nach der Operation erfolgt in der Regel eine Nachsorge, um sicherzustellen, dass keine neuen Tumore entstehen und um mögliche Nebenwirkungen der Behandlung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

In vielen Fällen werden auch umliegende Lymphknoten entfernt, um die Ausbreitung des Magenkrebses bestmöglich zu verhindern.

Die Chemotherapie kann bei Magenkrebs sowohl vor als auch nach der Operation eingesetzt werden. Die sogenannte perioperative Chemotherapie wird vor der Operation verabreicht, um das Tumorwachstum zu stoppen oder die Größe des Tumors zu verringern. Die postoperative Chemotherapie erfolgt nach der Operation, um eventuell verbliebene Krebszellen zu bekämpfen und das Risiko eines Rückfalls zu senken. Dabei kommen Medikamente zum Einsatz, die gezielt Krebszellen angreifen und abtöten. Die Behandlung erfolgt in der Regel in mehreren Zyklen, um die besten Ergebnisse zu erzielen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Die Strahlentherapie kann ebenfalls eine wichtige Rolle in der Behandlung von Magenkrebs spielen, insbesondere bei Patient:innen, die nicht operiert werden können oder bei sehr aggressiven Tumoren. Hierbei werden hochenergetische Strahlen eingesetzt, um die Krebszellen gezielt zu zerstören. Diese Methode kann entweder allein oder in Kombination mit anderen Therapien angewendet werden, um die Wirksamkeit zu erhöhen.

In den letzten Jahren haben sich auch zielgerichtete Therapien und Immuntherapien als vielversprechende Ansätze bei Magenkrebs etabliert. Zielgerichtete Therapien richten sich gegen spezifische Merkmale der Krebszellen, um deren Wachstum zu hemmen. Immuntherapien stärken das Immunsystem des bzw. der Patient:in, damit es die Krebszellen besser erkennen und bekämpfen kann. Diese innovativen Behandlungsformen bieten neue Hoffnung für Patient:innen, insbesondere bei fortgeschrittenen Erkrankungen.

Nach Abschluss der Behandlung ist eine regelmäßige Nachsorge sehr wichtig. Sie hilft, ein erneutes Auftreten des Krebses frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Zudem können Veränderungen im Lebensstil die Heilungschancen verbessern: Eine ausgewogene Ernährung, das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum sowie ausreichend Bewegung tragen dazu bei, die Gesundheit zu fördern und das Risiko für einen Rückfall zu verringern.

Personen mit einem erhöhten Risiko für Magenkrebs, zum Beispiel durch familiäre Vorbelastung oder bestehende Magenkrankheiten, sollten regelmäßig eine endoskopische Untersuchung (Gastroskopie) in Erwägung ziehen. Auch Blutuntersuchungen können Hinweise auf Entzündungen oder andere Anzeichen liefern, die auf ein erhöhtes Risiko hindeuten. Bei familiärer Vorbelastung kann ein genetischer Test auf bestimmte Mutationen sinnvoll sein, um das individuelle Krebsrisiko besser einschätzen und präventive Maßnahmen planen zu können.