Als Rektumkarzinom bezeichnet man bösartige Veränderungen des Enddarms zwischen der Linea dentata und dem rektosigmoidalen Übergang bis 16 cm ab Anus. Häufig entstehen diese Tumoren aus Polypen. Begünstigend wirken unter anderem Tabak- und Alkoholkonsum, Übergewicht, ballaststoffarme Ernährung, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und höheres Alter. Warnzeichen sind Blut im Stuhl, ein Wechsel von Verstopfung und Durchfällen sowie allgemeine Leistungsminderung, die allerdings oft erst in fortgeschrittenen Stadien auftreten. Nach Koloskopie mit Biopsie folgen das bildgebende Staging (CT/MRT), die Endosonographie und die Fallbesprechung in der hiesigen Tumorkonferenz. In Frühstadien kann der Tumor ggfs. transanal minimal-invasiv (z. B. TAMIS) entfernt werden. In fortgeschrittenen Stadien wird zunächst eine neoadjuvante Radiochemotherapie durchgeführt, sollte diese durch die Tumorkonferenz beschlossen werden, bevor die onkologisch vollständige Operation – meist laparoskopisch – erfolgt. In den meisten Fällen lässt sich der Schließmuskel erhalten. Ein Stoma ist nur selten dauerhaft erforderlich und wird mit den Patient:innen zunächst im Vorfeld besprochen. Prä- und postoperative Kontrollen, Wundversorgung und Beratungen erfolgen weitgehend ambulant.