Die Hauptursache für die Refluxkrankheit ist meist eine Schwäche des unteren Schließmuskels der Speiseröhre, auch Ösophagussphinkter genannt. Dieser Muskel soll eigentlich den Rückfluss von Magensäure verhindern, doch bei einer Schwächung fließt Magensaft in die Speiseröhre und reizt die Schleimhaut, was zu einer sogenannten Refluxösophagitis führen kann – einer schmerzhaften Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut.
Es werden zwei Hauptformen der Refluxkrankheit unterschieden: die primäre und die sekundäre Refluxkrankheit.
Primäre Refluxkrankheit
Die primäre gastroösophageale Refluxkrankheit ist die häufigste Form der Refluxkrankheit. Der Begriff „primär“ bedeutet, dass keine eindeutige Ursache dafür gefunden wurde. Dennoch ist bekannt, dass bei dieser Erkrankung der untere Schließmuskel der Speiseröhre, auch Ösophagussphinkter genannt, erschlafft. Dadurch schließt dieser Muskel nicht mehr richtig ab und die Speiseröhre ist nicht mehr ausreichend gegen den Magensaft abgedichtet. Das führt dazu, dass Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und dort die Schleimhaut reizt.
Es gibt verschiedene Faktoren, die die Entstehung einer primären Refluxkrankheit begünstigen können. Dazu zählen bestimmte Ernährungsgewohnheiten, wie der Verzehr stark gewürzter Speisen, die die Produktion der Magensäure anregen. Auch unzureichende Schutzmechanismen der Speiseröhre spielen eine Rolle, beispielsweise eine herabgesetzte Speichelproduktion, da Speichel eine wichtige Pufferfunktion hat. Bewegungseinschränkungen oder Übergewicht können ebenfalls das Risiko erhöhen, da sie den Druck im Bauchraum erhöhen und den Schließmuskel zusätzlich belasten.
Sekundäre Refluxkrankheit
Im Gegensatz dazu entsteht die sekundäre gastroösophageale Refluxkrankheit als Folge einer körperlichen Veränderung oder Erkrankung. Diese Form tritt deutlich seltener auf als die primäre Variante.
Ein Beispiel ist eine Schwangerschaft: Während des letzten Drittels der Schwangerschaft steigt der Druck im Bauchraum durch das wachsende Baby, was bei etwa 50 % der Frauen zu einer Refluxkrankheit führen kann. Auch Erkrankungen des Verdauungstrakts, die zu einer anatomischen Veränderung der Speiseröhre oder des Magens führen, können die Ursache sein. Ein häufiges Beispiel hierfür ist der Zwerchfellbruch, auch Zwerchfellhernie genannt. Das Zwerchfell ist ein Muskelgewebe, das den Brustkorb vom Bauchraum trennt und oberhalb des Magens liegt. Bei einem Zwerchfellbruch vergrößert sich eine Muskellücke im Zwerchfell, meist durch hohen Druck im Bauchraum, zum Beispiel bei starkem Übergewicht. Dabei rutschen Teile der Speiseröhre und des Magens durch diese Lücke in den Brustkorb. Das hat zur Folge, dass der Schließmuskel am Mageneingang eingeschränkt wird, was den Rückfluss der Magensäure begünstigt und die Refluxsymptome verstärkt.