Das Diabetes-Fußzentrum am Krankenhaus Bethanien Moers bietet die ambulante und stationäre Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms. Unser Zentrum ist DDG-zertifiziert und Mitglied im Fußbehandlungsnetz Rhein-Ruhr.
Diabetische Fußambulanz
Bethanienstraße 21
47441 Moers
Telefon 1: +49 (0) 2841 200-2646
Telefon 2: +49 (0) 2841 200-2203
Termine nur nach vorheriger telefonischer Absprache.
Wichtig! Für eine Behandlung in unserer Fußambulanz benötigen Sie eine Überweisung vom einer/einem diabetisch geschulten Hausärztin/Hausarzt oder einer Diabetologischen Schwerpunktpraxis
Chefarzt der Klinik für Diabetologie & Endokrinologie
Leitende Oberärztin der Klinik für Diabetologie & Endokrinologie
Diabetesassistentin DDG, Wundexpertin ICW, Podologin
Diabetesberaterin DDG, Wundassistentin DDG, Ernährungsberaterin / DGE, Diätassistentin-Allergologische Ernährungstherapie, Diätassistentin, Diabetesassistentin
Diabetesberaterin DDG, Wundassistentin DDG, Gesundheits- & Krankenpflegerin
Diabetesberaterin DDG, Wundexpertin ICW, Gesundheits- & Krankenpflegerin
Rund sieben Millionen Menschen leiden derzeit in Deutschland an Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt. Hochgerechnet kann man somit von knapp 12.000 Menschen mit Diabetes in Moers und Neukirchen-Vluyn ausgehen. Aufgrund des über Jahre erhöhten Blutzuckerspiegels kommt es bei nahezu jedem Dritten Menschen mit Typ-1 oder Typ-2-Diabetes zu Schädigungen der sensomotorischen Nervenstränge (Polyneuropathie). Nicht selten sind zudem auch Durchblutungsstörungen der Gefäße an den Beinen und Füßen. Auf die Beeinträchtigung der Nervenleitung zurückzuführen sind eine oft unbemerkte Entwicklung von Störungen der Empfindung sowie Veränderungen der Architektur des Fußes. Dies führt dazu, dass Druckstellen an den Füßen – oft gefördert durch unpassendes Schuhwerk - oder aber Verletzungen an den Zehen sowie unter der Fußsohle schmerzlos sind und nicht mehr ausreichend wahrgenommen werden. Die notwendige Behandlung erfolgt daher häufig viel zu spät oder gar nicht. Infolge arterieller Durchblutungsstörungen heilen Wunden schlechter ab, manchmal kann es sogar zum Absterben ganzer Gewebebezirke kommen. Eine unverzügliche Behandlung ist hier ganz besonders wichtig. Die Folge dieser Veränderungen, die nicht selten auch in Kombination auftreten, sind bis zu 40.000 diabetesbedingte Amputationen jährlich in Deutschland. In unserem ambulanten und stationären Diabetes-Fußzentrum befassen wir uns seit vielen Jahren intensiv mit der Prophylaxe und Behandlung des diabetischen Fußsyndroms. Wir arbeiten dabei als spezialisierte diabetologische Abteilung „interdisziplinär“ Hand in Hand mit den Kliniken für Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie sowie der plastischen Chirurgie in unserem Haus zusammen. Unseren Patient:innen kommt dadurch bei der Versorgung ihrer Erkrankung die besondere Expertise aller beteiligten Fachgebiete zugute. Damit wird erreicht, dass z.B. den Fuß bedrohende Durchblutungsstörungen ohne Verzögerung erkannt und fachgerecht behandelt, eine erforderliche fußchirurgische Beurteilung erfolgen bzw. Therapiemaßnahme eingeleitet oder aber sinnvolle plastisch-chirurgische Verfahren geplant werden können. Die Versorgung mit speziellem Schuhwerk für den diabetischen Fuß zur Vermeidung druckbedingter Läsionen oder von Orthesen zur Behandlung eines sog. akuten Charcot-Fußes wird gemeinsam mit qualifizierten und erfahrenen Othopädie-Schuhmacher-Meistern (OSM) sowie Orthopädie-Schuh-Technikern (OST) in die Wege geleitet und überwacht. Mit dem gelebten „interdisziplinären Ansatz“ (enge Zusammenarbeit aller beteiligten Fachleute) gelingt es unserem spezialisierten Team so in den meisten Fällen, die Fußwunden zur Abheilung zu bringen und eine Amputation zu vermeiden. Die Behandlungsqualität des Diabetes-Fußzentrums im Krankenhaus Bethanien Moers wurde durch die Zertifizierung der Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß (AG-Fuß) der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) als ambulante und stationäre Fußbehandlungseinrichtung bestätigt. Im Rahmen unserer Mitgliedschaft im Fußbehandlungsnetz Rhein-Ruhr bestehen darüber hinaus eine enge Kooperation sowie ein intensiver Erfahrungsaustausch mit anderen Fußbehandlungseinrichtungen und Dienstleistern zur Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms außerhalb unserer Klinik.
Behandlungsmaßnahmen auf der Diabetes-Fußstation sowie in der Diabetes-Fußambulanz:
Zusätzliche über die oben genannten hinausgehende Behandlungsmaßnahmen derzeit ausschließlich auf der Diabetes-Station:
Woran kann ich selbst erkennen, ob ich einen „Risikofuß“ für die Entstehung von Wunden habe?
Symptome einer Beeinträchtigung der peripheren Nervenstränge (Polyneuropathie) und Warnzeichen für die Entstehung von Fußläsionen beim Diabetiker können z.B. sein:
Wie können Fußläsionen vorgebeugt und wie können sie behandelt werden?
Vorbeugend sollten Diabetiker ihre Füße selbstständig gut beobachten und pflegen, sie mindestens einmal im Jahr von einem bzw. einer Fachärzt:in kontrollieren lassen sowie auf gutes und passendes, d.h. ausreichend weites Schuhwerk mit weichem Oberleder und ohne innen liegende Nähte achten. Im Falle einer bereits vorhandenen Polyneuropathie sollte insbesondere bei verstärkter Hornhautbildung oder im Falle einer früher bereits aufgetretenen Fußläsion in regelmäßigen Abständen ein/eine Podologe/Podologin zur Durchführung einer fachgerechten prophylaktischen Behandlung aufgesucht werden. Kommt es dennoch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Fußwunde, sollte unverzüglich ein in der Behandlung von diabetischen Fußwunden erfahrene:r Ärzt:in aufgesucht werden. Höhergradige Wunden sowie solche, die wiederholt auftreten oder unzureichend abheilen, sollten dagegen ohne größere Verzögerung in einer spezialisierten Diabetes-Fußbehandlungseinrichtung vorgestellt werden, wo die weiteren erforderlichen Behandlungsmaßnahmen zügig und fachgerecht eingeleitet und mögliche Ursachen für die Entstehung der Läsion ausfindig gemacht und beseitigt werden können. Als diabetologischer Notfall gilt der Verdacht auf einen sogenannten Charcot-Fuß! Daran muss unbedingt immer dann gedacht werden, wenn es ohne ersichtliche Ursache bei vorliegender Polyneuropathie zu einer Schwellung und/oder Überwärmung eines Fußes mit oder ohne Schmerzen kommt. In dieser Situation muss der Fuß sofort vollständig entlastet und unverzüglich eine spezialisierte Behandlungseinrichtung für den Diabetischen Fuß aufgesucht werden, da es andernfalls rasch zu einer höhergradigen Schädigung des Fußes kommen kann.