Das künstliche Hüftgelenk
Die zunehmenden Schmerzen und die Einschränkung der Gehfähigkeit stellen typische Symptome eines vorzeitigen Verschleißes des Hüftgelenkes dar. Bei einem fortgeschrittenen Prozess und nach Ausschöpfen der nicht operativen (konservativen) Therapien, können diese Beschwerden dauerhaft nur durch Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes behandelt werden.
In Abhängigkeit von dem biologischen Alter des bzw. der Patient:in, insbesondere von den Knocheneigenschaften, werden diese Kunstgelenke grundsätzlich zementfrei oder auch zementiert eingesetzt. Dem bzw. der Operateur:in stehen verschiedene Modelle zur Verfügung, die bedarfsgerecht eingesetzt werden.
Seit ca. 10 Jahren werden die künstlichen Hüftgelenke in unserer Klinik minimalinvasiv (sog. Schlüsselloch-Technik) eingesetzt. Dies bedeutet einen kleinen kosmetischen Hautschnitt, einen geringen „Flurschaden“ und eine noch schnellere Wiederherstellung der Gehfähigkeit und der Beweglichkeit.
Das künstliche Kniegelenk
Liegt eine schmerzhafte, fortgeschrittene Verschleißerkrankung des Kniegelenkes vor und wurden auch hier konservative Mittel ausgeschöpft, so bleibt als dauerhafte Lösung das Einsetzen eines künstlichen Kniegelenkes.
Da das Kniegelenk gegenüber dem Hüftgelenk viel komplizierter ist, stehen dem Chirurg verschiedenste Modelle zur Verfügung, mit denen die vorgeschädigten Bänder des Kniegelenkes mit ersetzt werden. Als eine sehr gute Alternative bietet sich beim Befall der inneren Hälfte des Kniegelenkes eine sogenannte Schlittenprothese, d. h. ein Ersatz der Hälfte des Kniegelenkes mit kleinen Implantaten, die die Rehabilitation nach der Operation erheblich beschleunigen und die Funktion des Kniegelenkes verbessern.
Beim totalen Ersatz des Kniegelenkes ergibt sich die Frage nach einem Ersatz der Kniescheibe, die auch individuell entschieden wird. Die Knieendoprothesen werden, wie in Deutschland üblicherweise, zu 80 % zementiert.
Das künstliche Schultergelenk
Bei starken Schulterschmerzen, einer Bewegungseinschränkung oder nach schweren Verletzungen des Schultergelenkes (Brüche, Risse der Rotatorenmanschette) kann die Funktion des Armes durch Einsatz eines geeigneten künstlichen Schultergelenkes wiederhergestellt werden. In den letzten 20 Jahren konnten auf diesem Gebiet deutliche Fortschritte, insbesondere durch Entwicklung von neuen Kunstgelenken gemacht werden. Durch die neue Generation der künstlichen Gelenke kann im Regelfall die Funktion des Armes zurückgewonnen werden. Hierzu stehen uns drei Modelle zur Verfügung: Der Oberflächenersatz, das anatomische künstliche Schultergelenk und die inverse Schulterprothese. Entscheidend für den Erfolg der Operation an der Schulter ist die Wahl eines passenden Modells des künstlichen Schultergelenkes und die Erfahrung des bzw. der Chirurg:in.
In der Zwischenzeit werden in unserer Abteilung jährlich mehr als 120 künstliche Schultergelenke mit Erfolg eingesetzt. Das Team des Krankenhauses Bethanien, das aus zertifizierten Schulter- und Ellenbogenchirurg:innen besteht, besitzt auf diesem Gebiet sehr umfangreiche Erfahrungen und steht in ständigem Austausch mit den führenden Kliniken in Deutschland (Charité in Berlin) und in der Schweiz (Schulthess in Zürich). Diese Vorgehensweise garantiert eine hohe Patient:innenzufriedenheit. Dadurch befinden sich in unserem Patientinnenkollektiv zahlreiche Patient:innen, die nicht nur ein, sondern auch das zweite Gelenk ersetzt bekommen haben und dann in der Lage sind die beiden Arme im Alltag im regulären Umfang ohne Beschwerden einzusetzen.
Ihr Weg zum besseren Schulter-, Knie- oder Hüftgelenk
Nachdem von Ihrem bzw. Ihrer behandelnden Ärzt:in die Frage eines Gelenkersatzes ins Spiel gebracht wurde, können Sie sich zwecks einer unabhängigen Beratung (auch zwecks einer Zweitmeinung) in unserer Sprechstunde vorstellen. Nach Sichtung der Vorbefunde, eingehender Befragung und einer umfänglichen Untersuchung werden wir Sie neutral beraten, wobei für uns in erster Linie gelenkerhaltende Maßnahmen in Frage kommen.
Sind diese bereits ausgeschöpft, werden wir mit Ihnen die uns zur Verfügung stehenden gelenkersetzenden Möglichkeiten eingehend besprechen und Ihnen einen Rat erteilen. Nach einer reiflichen Überlegung kann dann ein Termin zur stationären Aufnahme vereinbart und mit den Vorbereitungen auf die Operation begonnen werden.
Nach Abschluss der Vorbereitungen werden wir Sie stationär aufnehmen und am nachfolgenden Tag operieren. Schon vor der Operation wird mit Ihnen die Rehabilitation nach dem Eingriff besprochen und die zur Verfügung stehende Palette der Möglichkeiten (ambulant oder stationär) erörtert. Nach einem stationären Aufenthalt, der ca. 1 – 2 Wochen dauert, erfolgt die Entlassung in die weitere Rehabilitation. Danach übernimmt die ambulante Weiterbetreuung Ihr:e einweisende:r Chirurg:in und Orthopäd:in.