Behandlungsschwerpunkte

Klinik für Gefäßchirurgie & Phlebologie

Aneurysma

Die meisten Aneurysmen werden durch Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) hervorgerufen. Risikofaktoren dafür sind erhöhte Fettwerte, Bluthochdruck, Zucker (Diabetes mellitus), Rauchen, Übergewicht, mangelnde Bewegung und familiäre Belastung.

Die meisten Aneurysmen machen zunächst keine Beschwerden. Mit zunehmender Größe können örtliche Schmerzen, vor allem Rückenschmerzen entstehen. Manchmal bemerken Patient:innen im Liegen ein stärkeres pulssynchrones Klopfen im Bauch.
Platzt die Bauchschlagader, wird dieses von starken Rücken- und Bauchschmerzen, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden begleitet. Das Leben ist dann nur durch eine sofortige Operation zu retten.

Neben der körperlichen Untersuchung kann vor allem eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes die Diagnose einer erweiterten Bauchschlagader sichern. Eventuell wird zusätzlich eine Computertomographie des Bauchraumes durchgeführt.

Bei kleinen Aneurysmen mit einem Durchmesser von unter fünf Zentimetern kann in den meisten Fällen zunächst eine Überwachung mit vierteljährlichen Ultraschalluntersuchungen erfolgen. Bei einem Durchmesser über 5 Zentimetern steigt die Gefahr, dass die Schlagader platzt erheblich an, so dass in den meisten Fällen dann zu einer Operation geraten wird. Zunächst müssen jedoch begleitende Risiken vonseiten des Herz-Kreislaufsystems, der Lungen und Nieren abgeklärt werden.

Für die Operation muss der Bauchraum in der Mittellinie vom Brust- bis zum Schambein geöffnet werden. Ober- und unterhalb der Aussackung wird das Gefäß ausgeklemmt, längs geöffnet und eine Kunststoffprothese als Gefäßersatz eingenäht. Nach Freigabe des Blutstroms wird die ursprüngliche Gefäßwand zum Schutz um die Prothese gelegt.

Ist die Aussackung auf die Bauchschlagader begrenzt, kann eine sogenannte Rohrprothese eingesetzt werden, sind die Beckenschlagadern mit betroffen, benutzt man eine sogenannte Y-Prothese mit Anschlüssen auf beide Becken- oder sogar Leistenschlagadern. Wird eine Y-Prothese eingesetzt müssen zusätzlich Schnitte in beiden Leisten angelegt werden. Bei Beteiligung der Nierenschlagadern sind zusätzlich Abzweigungen von Gefäßprothesen auf die Nierenschlagadern erforderlich.

Bei Patient:innen mit vielen Vorerkrankungen und damit deutlich erhöhtem Narkoserisiko steht als alternatives Verfahren, die sogenannte „endoluminale Technik“ zur Verfügung. Hierbei wird über die Leistenschlagadern eine durch Draht verstärkte Prothese von innen eingebracht, um die Gefäßwand zu stabilisieren. Der Eingriff ist in der Regel weniger belastend, jedoch ist eine engere Überwachung in der Folgezeit erforderlich und manchmal werden kleinere Folgeeingriffe notwendig.

Bei der Operation kann es wie bei jeder anderen Operation auch zu einer Verletzung der umgebenden Organe, Gefäße und Nerven kommen. Bei Männern können dadurch nach der Operation Erektionsstörungen auftreten. Sollte sich einmal ein größerer Bluterguss entwickeln, müsste dieser gegebenenfalls in einer weiteren Operation entfernt werden. Selten kann eine Entzündung im Wundbereich auftreten. Ist davon auch die Kunststoff-Prothese betroffen muss diese wieder entfernt werden. Ferner kann sich in der Schlagader ein Blutgerinnsel lösen. Dadurch kann ein Gefäßverschluss im Bein oder in den Nieren ausgelöst werden. Ein Gerinnsel in den Beinvenen, eine sogenannte Beinvenenthrombose, kann zu einer Lungenembolie mit Verlegung der Blutbahnen in der Lunge führen Das ist aufgrund der zusätzlich durchgeführten Blutverdünnung eher selten.

Sie werden nach der Operation in der Regel zunächst für 24 Stunden auf der Intensivstation betreut, wo eine Kreislaufüberwachung und Wundkontrolle durchgeführt wird. Wichtig ist das Abhusten, um eine Lungenentzündung zu vermeiden. Dabei kann die Operationswunde durch Handauflegen gestützt werden.

Am Folgetag werden Sie in der Regel wieder auf Ihr Zimmer zurückkehren. Sie müssen mit Hilfe aufstehen, die Wunddrainagen werden entfernt und eventuell auch der Magenschlauch. Sobald das Verdauungssystem wieder arbeitet, dürfen Sie zunächst vorsichtig trinken und in den nächsten Tagen vermehrt wieder essen. Sofern die Wunden gut heilen und Sie sich wieder wohl fühlen, dürfen sie etwa 8-10 Tage nach der Operation wieder nach Hause.

In der ersten Zeit sollten Sie sich nicht zuviel belasten. Ausgiebiges Spazierengehen fördert jedoch den Erholungsprozess. Sie sollten etwa drei Monate lang nicht mehr als 5 Kilogramm Gewicht heben, um einen Narbenbruch zu vermeiden. Ferner sollten Sie ein Medikament einnehmen, welches die Verklebung der Blutplättchen verhindert (z.B. ASS, Plavix, Iscover).

Ein mal pro Jahr sollte eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes durchgeführt werden.

Sollte es zu Veränderungen und Schmerzen an der Wunde, zu Fieber, Übelkeit oder Gefühlsstörungen in den Beinen kommen, müssen Sie sofort Ihren Hausarzt informieren oder unsere Ambulanz aufsuchen.

Einengung der Halsschlagader

Einengungen der Halsschlagader werden durch Gefäßverkalkungen verursacht. Risikofaktoren dafür sind erhöhte Fettwerte, Bluthochdruck, Zucker, Rauchen, Übergewicht, mangelnde Bewegung und familiäre Belastung.

Die Diagnose wird durch eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern, Kernspinnuntersuchung (MRT) oder Kontrastmitteldarstellung der Halsgefäße (Angiographie), gegebenenfalls durch eine neurologische Untersuchung und Computertomographie (CT) des Kopfes gestellt.


Vor einer möglichen Operation werden begleitende Risiken von Seiten des Herz-Kreislaufsystems, der Lungen und der Nieren überprüft (Blutuntersuchung, EKG, Röntgenaufnahme der Lunge, gegebenenfalls Ultraschall des Herzens).

Die häufigste Operationsmethode ist die "Ausschälung" der inneren Halsschlagader. Hierbei wird das Gefäß im Halsbereich freigelegt, geöffnet und der Verschlusszylinder ausgeschält. Das Blut wird in dieser Zeit über ein Kunststoffröhrchen umgeleitet. Nach Säuberung der Halsschlagader wird diese wieder verschlossen. Dabei wird ein Kunststoff-Streifens als Kaliberausgleich eingesetzt.

Bei der Operation kann es wie bei jeder anderen Operation auch zur Verletzung der umgebenden Gefäße und Nerven, insbesondere des die Schlagader überkreuzenden Zungennerven kommen. Diese würde zu einer meist vorübergehenden Einschränkung der Zungenbeweglichkeit mit zunächst undeutlicher Sprache und vermehrtem auf die Zunge beißen beim Essen führen. Sollte sich einmal ein größerer Bluterguß im Halsbereich entwickeln, müsste dieser unter Umständen in einer weiteren Operation entfernt werden.

Selten kommt es zu einer Entzündung im Wundbereich, möglicherweise unter Einbeziehung des Kunststoff-Streifens, dann muss dieser wieder entfernt und gegen einen Venenstreifen ausgetauscht werden.


Ferner kann sich in der Schlagader ein Blutgerinnsel lösen und einen Schlaganfall auslösen. Ein Gerinnsel in der Beinvenen, eine sogenannte Beinvenenthrombose ist aufgrund der zusätzlich durchgeführten Blutverdünnung sehr selten, kann aber zu einer Lungenembolie mit Verlegung der Blutbahnen in der Lunge führen. In wenigen Fällen kann es auch nach der Operation wieder zu einer Einengung der Halsschlagader kommen.

Nach der Operation werden Sie für einige Stunden im Aufwachraum betreut, wo Blutdruck und Herz überwacht werden und der Verband regelmäßig überprüft wird. Sollten Sie schwere Vorerkrankungen haben, kann auch für 24 Stunden eine Überwachung auf der Intensivstation erforderlich werden. Anderenfalls werden Sie nach einigen Stunden in Ihr Zimmer zurück kommen.

Bereits am Abend nach der Operation dürfen Sie mit Hilfe des Pflegepersonals aufstehen. Spätestens am nächsten Morgen dürfen Sie wieder normal Essen und Trinken und sich normal auf der Station bewegen. Die Wunddrainage wird in der Regel ebenfalls am Tag nach der Operation entfernt.
Etwa 2-3 Tage nach der Operation erfolgt eine nochmalige Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader. Sofern diese einen normalen Befund ergibt, die Wunde gut heilt und Sie sich wohl fühlen, dürfen Sie etwa am vierten oder fünften Tag nach der Operation wieder nach Hause.

Im weiteren sollten Sie ein Medikament einnehmen, welches die Blutplätchen an der Verklumpung hindert ( z.B. ASS, Iscover, Plavix). In den ersten Wochen nach der Operation sollten Sie noch starke Anstrengungen vermeiden, sich jedoch viel bewegen.

Zweimal im Jahr muß die Halsschlagader mittels Ultraschalluntersuchung nachkontrolliert werden.

Sollte es zu Veränderungen und Schmerzhaftigkeit an der Wunde, Fieber oder Gefühlsstörungen in Armen oder Beinen kommen, sollten Sie sofort Ihren Hausarzt informieren und gegebenenfalls unsere Ambulanz aufsuchen.

Die Diagnose wird durch eine körperliche Untersuchung mit Ertasten der Pulse, Messung des Blutdruckes an Armen und Beinen gestellt. Ultraschalluntersuchungen und die Darstellung der Gefäße mit Kontrastmittel (MRT oder Angiographie) sind ebenfalls möglich.

Anhand der Kontrastmittelbilder kann der bzw. die Ärzt:in entscheiden, ob

  • eine Behandlung ohne Operation mit einer Einstellung der Risikofaktoren, Gehtraining und einer medikamentösen Therapie (z.B. ASS) erfolgt
  • eine Katheterbehandlung mit Aufdehnung einer Schlagader (ggfls. unter Einsetzen eines Drahtröhrchens = Stent) erfolgt oder
  • eine Operation mit Ausschälung der Schlagader oder Überbrückung des Verschlusses mit Hilfe eines Bypasses erforderlich ist.

Prinzipiell gibt es die Möglichkeit, eine verengte Stelle in einer Schlagader durch eine "Ausschälung" der Verkalkung zu säubern (TEA) oder den betroffenen Bereich mit einem künstlichen Gefäß zu überbrücken (Bypassoperation). Dieses kann aus der eigenen oberflächlichen Beinvene gewonnen werden oder es wird ein Kunststoffgefäß verwendet. Welches Verfahren für Sie geeignet ist, kann nur Ihr bzw. Ihre behandelnde:r Ärzt:in entscheiden. Zunächst müssen jedoch begleitende Risiken von Seiten des Herz-Kreislaufsystems, der Lungen und Nieren abgeklärt werden.

Bei der Operation kann es wie bei jeder anderen Operation auch zu einer Verletzung der umgebenden Organe, Gefäße und Nerven kommen. Bei Männern können bei Operationen an der Bauch- oder Beckenschlagader nach der Operation Erektionsstörungen auftreten. Sollte sich einmal ein größerer Bluterguß entwickeln, müsste dieser eventuell in einer weiteren Operation entfernt werden.
Selten tritt eine Entzündung im Wundbereich auf. Ist die Kunststoff-Prothese auch betroffen wird diese wieder entfernt.


Ferner kann sich in der Schlagader ein Blutgerinnsel lösen, das einen Gefäßverschluß im Bein oder bei Operationen an der Bauchschlagader in den Nieren auslösen könnte. Ein Gerinnsel in den Beinvenen, eine sogenannte Beinvenenthrombose ist aufgrund der zusätzlich durchgeführten Blutverdünnung eher selten, könnte aber zu einer Lungenembolie mit Verlegung der Blutbahnen in der Lunge führen.
Leider kann es auch zu einem erneuten Verschluß der gesäuberten Schlagader oder des Bypasses kommen.


Ein Fortschreiten der eigentlichen Erkrankung, der Gefäßverkalkung, lässt sich nur durch Aufheben der Risikofaktoren erreichen.

Bei bestimmten Verschlusslokalisationen kann eine percutane transluminale Angioplastie (PTA) in Erwägung gezogen werden. Dabei werden Verengungen oder kurzstreckige Verschlüsse mechanisch aufgedehnt. Dazu wird ein spezieller Katheter durch die Haut in der Leistengegend in die Schlagader eingeführt und dann unter Röntgenkontrolle an die verengte Stelle geführt. Mit Hilfe des Ballons werden die Verschlüsse aufgedehnt, eventuell wird zur Stabilisierung ein Drahtröhrchen (Stent) eingesetzt.


Nach der Behandlung müssen Sie mit einem Druckverband 24 Stunden flach auf dem Rücken liegen, um Sicher zu stellen, daß sich die in der Leistengegend "punktierte" Stelle wieder richtig verschließt.

Allerdings kann sich ein einmal aufgedehntes Gefäß auch wieder verschließen. Die PTA kann wiederholt werden und erfordert nur einen kurzen stationären Aufenthalt.

Operationen an der Bauchschlagader:
Sie werden zunächst für 24 Stunden auf der Intensivstation betreut, wo eine Kreislaufüberwachung und Wundkontrolle durchgeführt wird. Dazu wird eine künstliche Ernährung über die Venen und eine Ableitung des Magensaftes über eine Magensonde sichergestellt, um Übelkeit und Erbrechen zu vermeiden.


Wichtig ist das Abhusten, um eine Lungenentzündung zu vermeiden. Dabei kann die Operationswunde durch Handauflegen gestützt werden. Am Folgetag werden Sie in der Regel wieder auf Ihr Zimmer zurück können. Sie müssen mit Hilfe aufstehen, die Wunddrainagen werden entfernt und eventuell auch der Magenschlauch. Sobald das Verdauungssystem wieder arbeitet, dürfen Sie erst vorsichtig trinken und dann in den nächsten Tagen mehr und mehr wieder essen.
Sofern die Wunden gut heilen und Sie sich wieder wohl fühlen, dürfen sie etwa 8-10 Tage nach der Operation wieder nach Hause.

Operationen an den Beinen:
In der Regel werden Sie nach der Operation für einige Stunden im Aufwachraum betreut, wo Blutdruck und Herz überwacht werden und der Verband regelmäßig überprüft wird. Sollten Sie schwere Vorerkrankungen haben, kann auch für 24 Stunden eine Überwachung auf der Intensivstation erforderlich werden. Anderenfalls werden Sie nach einigen Stunden in Ihr Zimmer zurück kommen.
Bereits am Abend nach der Operation dürfen Sie mit Hilfe des Pflegepersonals aufstehen und spätestens am nächsten Morgen wieder normal Essen und Trinken und sich normal auf der Station bewegen. Die Wunddrainage wird in der Regel ebenfalls am Tag nach der Operation entfernt.

Sofern die Wunden gut heilen und Sie sich wieder wohl fühlen, dürfen Sie ca. 8 Tage nach der Operation wieder nach Hause. Sollten noch andere Wunden am Bein vorhanden sind deren Abheilung zunächst erfolgen muß, verlängert sich Ihr Aufenthalt entsprechend.

Im weiteren sollten Sie ein Medikament einnehmen, welches die Blutplättchen an der Verklumpung hindert ( z.B. ASS, Iscover, Plavix). In einzelnen Fällen kann auch eine Behandlung mit Marcumar erforderlich werden. Hierzu kann Ihnen vom Pflegepersonal ein weiteres Informationsblatt ausgehändigt werden.

In den ersten Wochen nach der Operation sollten Sie noch starke Anstrengungen vermeiden, sich jedoch viel bewegen.


1x im Jahr muß das Gefäßsystem dann zunächst mittels Ultraschalluntersuchung nachkontrolliert werden.

Sollte es zu Veränderungen und Schmerzen an der Wunde oder im Bein, Fieber oder Gefühlsstörungen in Armen oder Beinen kommen, müssen Sie sofort Ihren Hausarzt informieren oder unsere Ambulanz aufsuchen.

Krampfadern

Die Diagnose wird durch eine körperliche Untersuchung, Ultraschalluntersuchung (bidirektionale Doppler- und farbkodierte Duplexuntersuchung) und selten auch eine Kontrastmitteldarstellung (Phlebographie) gestellt.

Mit der Radiowellen-Therapie können Krampfadern verödet werden ohne einen "Leistenschnitt" zu machen. Die Therapie kann ambulant durchgeführt werden und die Nachbehandlungsphase - die Tragezeit von Kompressionsstrümpfen verkürzt sich auf zwei Wochen.

Wichtiger Hinweis:
Zur Zeit wird diese Therapieform noch nicht von allen Krankenkassen übernommen. Mit folgenden Krankenkassen haben wir Selektivverträge (diese Kassen übernehmen die Kosten der Behandlung ohne vorherigen Kostenvoranschlag):

  • Techniker Krankenkasse
  • BKK vor Ort
  • R+V BKK
  • BKK Merck
  • Bahn BKK
  • Actimoda Krankenkasse


Beim Erstgespräch im Krankenhaus bekommen Sie einen Kostenvoranschlag, den Ihre Krankenkasse bewilligen muss.

Krampfadern

Die Diagnose wird durch eine körperliche Untersuchung, Ultraschalluntersuchung (bidirektionale Doppler- und farbkodierte Duplexuntersuchung) und selten auch eine Kontrastmitteldarstellung (Phlebographie) gestellt.

Die Therapie wird von einem bzw. einer Phlebolog:in (Dermatolog:in oder Gefäßchirurg:in) durchgeführt. Bei der kosmetischen Verödungstherapie werden in die Besenreiser mit einer Mikronadel je nach Entscheidung des bzw. der behandelnden Ärzt:in 0,5-2% Verödungsmittel (Polydokanol) oder aufgeschäumtes Verödungsmittel injiziert, welches zu einer sterilen Entzündung der Venenwand führt. In weiterer Folge wird sich die Venenwand verschliessen, so dass die Besenreiser nicht mehr flüssigkeitsdurchspült und damit nicht mehr sichtbar sind.

Auch die Verödung größerer Varizen ist möglich (z.B. zur Behandlung eines bestehenden „offenen Beines“). Die Krampfader wird dann mit einer größeren Nadel angestochen, das Bein nachfolgend hochgelagert und über die Nadel ein Verödungsmittel eingespritzt. Das Mittel bewirkt ebenfalls eine Entzündung der Gefäßinnenwand und "verklebt" dadurch die Krampfader. Anschließend erfolgt eine Kompressionsbehandlung.

Der bzw. die Ärzt:in entscheidet anhand der Untersuchungsbefunde, ob die Vene noch „repariert“ werden kann oder entfernt werden muß.

Bei der „Reparatur“ (Extraluminale Valvuloplastie) erfolgt ein ca. 1 bis 2 Zentimeter langer Schnitt in der Leiste. Dort trifft sich die geschädigte, oberflächliche Vene mit der tiefen Vene. Durch eine zu starke Erweiterung der oberflächlichen Vene schließen die ersten Venenklappen nicht mehr. Die Vene wird nun freigelegt und erhält eine Ummantelung aus Kunststoff (Dacron), die eine zu starke Aufdehnung der Vene verhindert und die Klappen dadurch wieder schlussfähig macht. Eventuell müssen am Unterschenkel über kleine Zusatzschnitte noch einzelne Krampfadern (Miniphlebektomien in Häkeltechnik) entfernt werden.

Muss die erkrankte Vene entfernt werden, erfolgt ein Schnitt im Bereich der Leiste oder der Kniekehle, abhängig davon, ob die große oder die kleine Rosenvene betroffen ist. Die defekte oberflächliche Vene wird von der gesunden tiefen Vene getrennt, eine Sonde in die Vene eingeführt und bis unterhalb des Knies (große oberflächliche Vene) oder bis auf Wadenmitte (kleine oberflächliche Vene) vorgeschoben und dort durch die Haut ausgeleitet und dann die defekte Vene mit der Sonde entfernt.

Unter Umständen müssen auch hier einzelne Krampfadern am Unterschenkel über Zusatzschnitte (Miniphlebektomien in Häkeltechnik) entfernt werden.

Bei der Operation kann es wie bei jeder anderen Operation auch zu einer Verletzung der umgebenden Gefäße und Nerven kommen. Sollte sich einmal ein größerer Bluterguß entwickeln, müsste dieser in einer weiteren Operation entfernt werden. Selten kann eine Entzündung im Wundbereich auftreten, so dass die Wunde wieder geöffnet werden muss.

Sie sollten am folgenden Tag Ihren bzw. Ihre weiterbehandelnde:n Phlebolog:in aufsuchen, der die Wunden kontrolliert. Nach acht Tagen können die Fäden gezogen werden.

Verhaltenstipps nach der Krampfader-Operation

Unsere modernen Operationsmethoden ermöglichen eine schnelle und umfassende Genesung. Um dieses Ziel optimal und in möglichst kurzer Zeit erreichen zu können, beachten Sie bitte nach der Operation folgende Hinweise:

  • Tragen Sie Ihre Kompressionsstrümpfe 6 Wochen nach der Operation tagsüber (es empfiehlt sich, diese morgens noch im Liegen anzuziehen, da die Beine durch die Hochlagerung des nachts größtmöglich entstaut sind)
  • Duschen dürfen Sie ab dem 3. Tag nach der Operation
  • Fäden in Leiste/Kniekehle werden nach ca. 10 Tagen gezogen
  • die Abheilung der Blutergüsse kann ca. 8-10 Wochen dauern
  • leichte - normale Alltagsbelastungen sind ab dem Zeitpunkt der Entlassung erlaubt, langes Stehen oder Sitzen sollte vermieden werden
  • 14 Tage nach der Operation dürfen Sie gerne wieder Sport machen
  • eine erneute Vorstellung in unserer Ambulanz ist unter normalen Bedingungen nicht erforderlich


Um Ihre Beine langfristig in Form zu halten und von Anstrengungen zu entlasten, empfehlen wir leichte Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Nordic-Walking, hierbei sollte auf geeignetes Schuhwerk und eine „weiche“ Bodenbeschaffenheit der Trainingsstrecke geachtet werden. Saunieren und Dampfbäder sollten reduziert werden. Kneipsche kalte Güsse, insbesondere Wechselduschen an den Beinen erzeugen einen positiven, tonisierenden Effekt auf die Venen, der auch noch über Stunden anhält.

Trombose

Durch den eingeschränkten Blutabstrom kommt es zu einem Schweregefühl im Bein, auch zu Schmerzen, Schwellung, lokaler Druckempfindlichkeit, Überwärmung, rötlich-bläulicher Verfärbung und vermehrt zu sichtbaren Hautvenen.

Die Gerinnsel können durch eine Verletzung der Venenwand, eine Veränderung der Blutzusammensetzung oder eine Verlangsamung des Blutstromes entstehen. Risikofaktoren führ die Entstehung einer Thrombose sind somit Venenverletzungen, Gerinnungsstörungen, Austrocknung, Rauchen, Einnahme bestimmter Medikamente (Pille, Drogen), ungenügende Bewegung (Operation, Gips, lange Flug- oder Autoreisen).

Die Diagnose wird anhand der klinischen Untersuchung, einer Ultraschalluntersuchung, einer Blutuntersuchung und unter Umständen auch einer Kontrastmitteluntersuchung (Phlebographie, CT) gestellt. Bei einer ausgedehnteren Thrombose wird auch Ihr Herz mittels Ultraschall auf Belastungszeichen untersucht.

Ein Teil eines in den tiefen Venen vorhandenen Blutgerinnsels kann sich ablösen und mit dem Blutstrom in die Lunge gelangen (Lungenembolie). Die Verstopfung der Lungenstrombahn führt zu einer Belastung des Herzens und im schlimmsten Fall zum Herzstillstand.


Ferner zerstört eine Thrombose, die über eine innere Narbenbildung ausheilt, die Venenklappen, die ein Zurücklaufen des Blutes in das Bein verhindern sollen.


Dies führt über eine chronische Stauung zu einer zunehmenden Schwellung und manchmal sogar zu offenen Beinen (Postthrombotisches Syndrom).

Die Behandlung ist abhängig von der Ausdehnung und dem Alter der Thrombose, aber auch von den vorhandenen Begleiterkrankungen. Allen Behandlungen ist in der Regel eine sechs monatige Blutverdünnung mit Heparin oder Marcumar sowie eine (oft auch lebenslange) Kompressionsbehandlung gemeinsam. Nach sechs Monaten sollten die Venen im Ultraschall kontrolliert werden.


Sollte bei Ihnen bereits früher eine Thrombose aufgetreten sein oder ein starker Gerinnungsdefekt festgestellt werden, wird Ihnen unter Umständen auch eine lebenslange Blutverdünnung empfohlen.
 

  • Betrifft der Verschluss nur den Unterschenkel, sind die Beschwerden meist nicht so stark. Reichlich Bewegung sollte dann eine weitere Ausbreitung verhindern helfen. Eine Krankenhausbehandlung ist in der Regel nicht erforderlich. Größere Embolien und schwere Spätschäden sind nicht zu erwarten.
  • Geht die Thrombose über das Knie hinaus, ist das Bein meist stärker geschwollen und sollte einige Tage hochgelagert werden. Die Behandlung kann ambulant oder stationär vorgenommen werden.
  • Reicht die Thrombose über den Leistenbereich hinaus, bestehen meist starke Beschwerden, so dass die Behandlung oftmals im Krankenhaus vorgenommen werden muß.


Unter bestimmten Bedingungen ist eine Operation notwendig, mit der man die Öffnung der verstopften Venen anstrebt.

An dem betroffenen Bein erfolgt ein Schnitt in der Leiste, über den die Leistenvene freigelegt wird. In diese wird ein Katheter mit einem aufblasbaren Ballon eingeführt und bis über das Gerinnsel hinaus geschoben. Dann wird der Ballon aufgeblasen, die Gerinnsel vor dem Ballon her in die Leiste zurückgezogen und entfernt. Um ein erneutes verklumpen des Blutes in der Venen zu erschweren, wird anschließend eine Verbindung zwischen der Schlagader und der Vene in der Leiste hergestellt (AV-Fistel). Somit wird schnell fließendes Schlagaderblut in die Venen umgeleitet. Diese Verbindung muß in einer zweiten Operation nach drei Monaten wieder verschlossen werden. Manchmal verschließt sie sich jedoch auch spontan.

Bei der Operation kann es wie bei jeder anderen Operation auch zu einer Verletzung der umgebenden Gefäße, Nerven und Organe kommen. Sollte sich einmal ein größerer Bluterguß entwickeln, müsste dieser in einer weiteren Operation entfernt werden. Selten kann eine Entzündung im Wundbereich auftreten, so dass die Wunde wieder geöffnet werden müsste. Bei der Operation kann es jedoch auch zur Ablösung von Gerinnseln kommen, die zu einer Lungenembolie mit Verlegung der Blutbahnen in der Lunge, und im schlimmsten Fall zum Herzstillstand führen können. Leider treten trotz Blutverdünnung und AV-Fistel manchmal auch erneute Verschlüsse der Venen auf.

In der Regel werden Sie nach der Operation für einige Stunden im Aufwachraum betreut, wo Blutdruck und Herz überwacht werden und der Verband regelmäßig überprüft wird. Sollten Sie schwere Vorerkrankungen haben, kann auch für 24 Stunden eine Überwachung auf der Intensivstation erforderlich werden. Anderenfalls werden Sie nach einigen Stunden in Ihr Zimmer zurück kommen. Bereits am Tag nach der Operation dürfen Sie mit Hilfe des Pflegepersonals aufstehen und spätestens am nächsten Morgen wieder normal Essen und Trinken und sich normal auf der Station bewegen. Die Wunddrainage wird in der Regel ebenfalls am Tag nach der Operation entfernt.


Etwa 2-3 Tage nach der Operation erfolgt eine nochmalige Ultraschalluntersuchung. Sofern diese einen regelrechten Befund ergibt, die Wunde gut heilt und Sie sich wohl fühlen, dürfen Sie ca. am 7-8. Tag nach der Operation wieder nach Hause.

Wie bereits erwähnt, sollte nach sechs Monaten eine Ultraschallkontrolle erfolgen, um mögliche Schäden am tiefen Venensystem zu überprüfen. Eventuell wird Ihnen auch eine längere Blutverdünnung mit Medikamenten angeraten.


Je stärker die verbleibende Schwellneigung Ihres Beines ist, um so konsequenter sollten Sie Ihren Kompressionsstrumpf tragen.


Ausgiebiges Laufen fördert über eine kräftige Wadenmuskulatur ebenfalls den Rücktransport des Blutes zum Herzen und reduziert damit mögliche Spätschäden. Zwischendurch sollten Sie jede Gelegenheit nutzen, um Ihr Bein hoch zu lagern.
Langes Stehen und Sitzen mit herunterhängendem Bein sollten Sie vermeiden. Sollten Sie eine längere Bus- oder Autofahrt oder einen längeren Flug planen, sollten Sie sich, wenn Sie keine Blutverdünnung mehr durchführen, für diese Zeit Thrombosespritzen von Ihrem Hausarzt verschreiben lassen und für regelmäßige Bewegungspausen während der Reise sorgen.

Einmal im Jahr muß das Venensystem dann zunächst mit einer Ultraschalluntersuchung nachkontrolliert werden.

Sollte es zu Veränderungen an der Wunde, erneuter Beinschwellung, Fieber oder Luftnot kommen, sollten Sie sofort Ihren Hausarzt informieren oder unsere Ambulanz aufsuchen.

Diabetes- & Fußzentrum

Erfahren Sie hier mehr zu unserem Diabetes- & Diabetes-Fußzentrum

Pressemitteilungen & Bethanien-Blog

Veranstaltungen