Wenn Frauen ungewollt Urin verlieren oder über typische Senkungsbeschwerden klagen.
Ein Schwerpunkt der Klinik für Gynäkologie & Geburtshilfe ist die Urogynäkologie, die sich mit der Behandlung der weiblichen Harninkontinenz und der Versorgung von Beckenbodenschwächen beschäftigt. Die dafür notwendige Diagnostik in Form der Blasendruckmessung (Urodynamik) erfolgt im Hause. Sämtliche gängigen Operationsverfahren von der sog. TVT-Schlinge bzw. Unterspritzung der Harnröhre bei Stressinkontinenz über konventionelle Raffungen des Beckenbodens bis hin zu modernen Netzoperationen stehen zur Verfügung. Die Behandlung von Dranginkontinenzen mit Botox kann bei entsprechenden Befunden ebenso durchgeführt werden.
Um die komplexen Probleme von betroffenen Frauen zu lösen, arbeitet die Urogynäkologie fachübergreifend mit internen und externen Partner:innen zusammen. Intern mit der Fachklinik für Proktologie, extern u. a. mit niedergelassenen Urolog:innen sowie zertifizierten Beckenbodentrainerinnen und Anbietern von Elektrostimulationsgeräten.
Geburten und Schwangerschaften, schwere körperliche Arbeit, Gewicht, Östrogenmangel und Bindegewebsschwäche sind Ursachen, die zu einer Belastung bzw. Schädigung der Beckenbodenmuskulatur beitragen. Die Folgen, Blasenschwäche oder Harninkontinenz sowie Senkungszustände, sind ein weit verbreitetes Problem; fast 6 Millionen Frauen allein in Deutschland leiden darunter. Trotzdem handelt es sich gerade bei der weiblichen Harninkontinenz noch immer um ein Tabuthema. Viele Frauen meinen, Blasenschwäche und ungewollter Urinverlust seien unvermeidliche Probleme des Älterwerdens. Andere Frauen hoffen, dass die Schwäche nur vorübergehend ist. Die psychische Belastung und die Angst vor Bloßstellung führen häufig dazu, dass Betroffene die Öffentlichkeit zunehmend meiden. Beim Husten, Niesen, Lachen oder beim Heben Urin zu verlieren, empfinden viele Frauen verständlicherweise als peinlich. Zusätzlich lästig und den Alltag sowie die Lebensqualität einschränkend ist es, wenn man ständig „Druck auf der Blase“ verspürt und die Toilette aufsuchen muss.
Lassen Sie sich helfen!
Wir bieten Ihnen ein umfassendes konservatives und operatives Behandlungskonzept von hochspezialisierten Ärzt:innen sowie Therapeut:innen:
Konservative Therapien:
Beckenbodentraining, Verhaltenstherapie, lokale Östrogenisierung, Pessaranpassung, medikamentöse Therapie – in Abstimmung mit den niedergelassenen Frauenärzt:innen
Operative Therapien:
Schwerpunktmäßig minimal-invasiv (endoskopisch) mit verschiedenen Fixierungsoperationen mit und ohne Erhalt der Gebärmutter, individuell angepasste Harninkontinenzoperationen (TVT, TOT, Kolposuspension nach Burch, periurethrale Bulkamid-Injektion, Botox-Instillation in die Blasenwand).